Dem Botschafter hat Schlesien gut gefallen

Redakcja
Rüdiger Freiherr von Fritsch, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Warschau, traf am Sitz des VdG in Oppeln mit über 30 Vertretern verschiedener Organisationen der deutschen Minderheit zusammen.

- Eure Aktivitäten haben mich sehr beeindruckt - sagte er.

Der Botschafter hielt sich in Schlesien drei Tage lang auf. Am Oppelner Sitz des VdG traf er mit der deutschen Minderheit aus dem Oppelner Land zusammen und führte Gespräche mit dem Marschall und mit dem Woiwoden der Woiwodschaft Oppeln. Im Eichendorffzentrum in Lubowitz sprach er mit Deutschen aus der Woiwodschaft Schlesien. Er begleitete auch den deutschen Bundespräsidenten bei dessen Besuch in Auschwitz-Birkenau.

- Schlesien ist eine Region, in der die deutsche Minderheit lebt - sagte bei der Begrüßung des Botschafters der Vorstandsvorsitzende des VdG Bernard Gaida -, es ist eine Gesellschaft offener Menschen in einer Landschaft des denkenden Herzens und des liebenden Verstandes, wie das Erzbischof Nossol zu sagen pflegt. Der Schatz des Deutschtums ist jetzt in unseren Händen. Die ältere Generation hat ihn an uns weitergegeben und er liegt nun in unserer Verantwortung.

Der deutsche Diplomat sprach mit jedem Teilnehmer des Treffens. Insbesondere interessierte er sich für die Jugendaktivitäten und befragte Mitglieder des Bundes der Jugend der Deutschen Minderheit und des Vereins deutscher Hochschüler nach vielen Einzelheiten. Es gab Gelegenheit, über Erfolge in der Minderheitsarbeit zu sprechen, darunter über die von den Eltern befürworteten "Samstagsschulen". Es wurde aber auch über schwierige Themen gesprochen, über die fehlende Akzeptanz für die Gründung einer zweisprachigen Minderheitenschule unter der Regie der Minderheit oder über fehlende Reaktionen seitens der Behörden und der Gesellschaft auf das häufige Übermalen der zweisprachigen Ortsschilder. Beide Seiten waren sich einig darüber, dass während der letzten 20 Jahre seit dem Umbruch in Europa die deutsche Minderheit viel erreicht habe.

- Ich bin von der deutschen Minderheit, wie ich sie hier im Oppelner Schlesien vorgefunden habe, sehr beeindruckt - sagte der Botschafter. - In den letzten 20 Jahren, im freien Polen, haben sich die rechtlichen Rahmenbedingungen, die Eure Tätigkeit möglich machen, sehr verbessert. Es freut mich, dass die Minderheit davon Gebrauch macht und dabei vor allem darauf abzielt, was wichtig für ihre Zukunft ist: die Kulturpflege, der Ausbau der Bildungsangebote, die Identitätsstärkung und zugleich die Verbindung eines regionalen Sonder-bewußtseins mit dem europäischen Denken.

Auf die Frage des Zeitungsreporters der NTO nach dem Stand der deutsch-polnischen Beziehungen zitierte der Botschafter den polnischen Staatspräsidenten Bronisław Komorowski und sagte, dass diese noch nie so gut waren wie heute. Er hob hervor, dass beide Länder ihre alten Divergenzen überwunden haben und dies für Europa eine sehr wichtige Veränderung bedeutet.
Der Gast aus Deutschland äußerte sich auch zur Lage der Deutschen in Polen und der Polen in Deutschland.

- Die Deutschen in Polen sind hier in Schlesien eine alteingesessene Bevölkerungs-gruppe. Sie erfüllen also alle Bedingungen, die der Europarat an die nationalen Minderheiten stellt. Wir haben in Deutschland auch einige alteingesessene Minoritäten, die Dänen, die Friesen und die Sorben. Es ist selbstverständlich eine wichtige Sache, dass auch die in Deutschland lebenden Polen ihre kulturellen und sprachlichen Traditionen pflegen können, dennoch sind die Polen in Deutschland so gesehen keine nationale Minderheit. Sie kamen nämlich im Laufe der letzten 150 Jahre aus verschiedenen Gründen nach Deutschland. Dort fingen sie ein neues Leben an und integrierten sich einerseits erfolgreich, andererseits pflegten sie weiter ihre kulturellen und sprachlichen Traditionen. Und das finden wir natürlich sehr gut.

- Der Botschafter bestätigte, dass wir uns von einer guten Seite gezeigt haben - sagte der VdG-Vorsitzende Bernard Gaida abschließend. - Er hat eine auf vielen Ebenen aktive Minderheit erlebt, er lernte junge Menschen und die mittlere Generation kennen. Alle konnten sich problemlos auf Deutsch verständigen. Der Botschafter, der bereits in den 1980er Jahren in Polen arbeitete, bemerkte auch, dass man heute in Polen über Themen sprechen kann, die damals als Tabuthemen galten. Es wird in vielen Bereichen geforscht, die man einst zu verschweigen versuchte. Er freute sich über diesen sichtlichen Fortschritt.

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