Deutsche Fußballschulen sind der Hit des Jahres 2015

Krzysztof Ogiolda
Krzysztof Ogiolda
Krzysztof Ogiolda
Die Idee war einfach: Fußballtraining für Kinder mit Deutschunterricht verbinden. Und es hat sich bewährt. Immer mehr DFK-Ortsgruppen möchten eine solche Fußballschule bei sich haben.

Am vergangenen Samstag wurde bereits offiziell eine weitere, bereits die vierte Fußballschule eröffnet. Die Feierlichkeiten auf dem Sportplatz des öffentlichen Gymnasiums in Himmelwitz waren ein echter Feiertag der Minderheit: der Kinder, der Eltern, des örtlichen DFKs und der Gäste.

Der Koordinator des Projekts in Himmelwitz und Trainer der jüngeren Gruppe ist Artur Leder. Er ist ein engagierter Fußballfan, und da er ein Studium in Deutschland abgeschlossen hat, verfügt er über die nötigen Sprachkenntnisse.

- Wir haben in Juni angefangen und es ist uns bisher gelungen, zwei Gruppen zusammenzustellen: Die jüngeren Spieler sind im Alter von 5-8 Jahren, die ältere Gruppe besteht aus Kindern, die 9-11 Jahre alt sind. Insgesamt sind es 27 Kinder, darunter 6 Mädchen. Es gab sogar mehr Anmeldungen als vorhandene Plätze, daher gibt es eine recht lange Liste von Ersatzspielern. Beim ersten Training war das Engagement der Mädchen sogar größer als das der Jungs.

Ein Training dauert 90 Minuten. Ein Drittel der Zeit nimmt die Theorie ein, darunter auch Aufgaben in Deutsch, der Rest besteht aus praktischen Übungen und Spiel. Solange das Wetter günstig bleibt, wird auf dem Sportplatz gespielt und später in der Turnhalle des Gymnasiums.

- Das Training wird grundsätzlich auf Deutsch durchgeführt - fügt Artur Leder hinzu. Alle Anweisungen erteilt der Trainer in dieser Sprache. Wenn es nötig ist, wiederholt er sie in Polnisch – das Training wird dann zweisprachig.

Die Fußballschule in Himmelwitz ist eine Fortsetzung des Projekts, das im Februar 2015 in Chronstau seinen Anfang nahm. Ein Symbol für diese Fortsetzung war eine Übergabe von Fußbällen aus Chronstau für die Spieler aus Himmelwitz.

- Eure Ortschaft ist dafür bekannt, dass es hier ein Zisterzienserkloster gibt und dass viele Himmelwitzer beim BMW-Werk in München beschäftigt sind - sagte Krzysztof Warzecha. - Ich wünsche euch, dass ihr irgendwann die Gelegenheit haben werdet, dort in der Allianz Arena zu spielen.
Herr Szymon Pinkas kam zur Eröffnung der Fußballschule mit seinem Sohn (6,5 Jahre). Piotrek hat gerade mit dem Training angefangen.

- Es lag uns als Eltern sehr viel daran, dass unser Sohn körperlich aktiv ist - sagte Herr Szymon. - Daher freuen wir uns, dass er hier trainieren kann. Bisher gab es solche Gelegenheit für Kinder in seinem Alter nicht. Die Möglichkeit, die Sprache zu lernen ist ein zusätzlicher Vorteil. Er wird Deutsch in Verbindung mit seinem Lieblingssport sicher besser akzeptieren und schneller lernen als im Unterricht. Ich und meine Frau beherrschen das Deutsche nicht fließend. Möglicherweise werden wir es gemeinsam mit unserem Sohn lernen.

Jakub Pyka besucht die fünfte Klasse. Er hat bereits die ersten Trainings in der Fußballschule hinter sich.

- Ich interessiere mich von Anfang an für Fußball. Früher habe ich mehr gespielt, danach habe ich wegen dem Lernen den Sportplatz aufgegeben, nun kehre ich zum Fußballspielen zurück. Ich bin Verteidiger - sagt Jakub. - Mit Deutsch komme ich klar, ich denke, dass ich mehr als die Hälfte von dem, was gesprochen wird, verstehe. Den Rest erklärt der Trainer. Natalka Pinkawa ist elf und nimmt auch am Training teil.

-Es war schön. Mir hat das ganze Training gefallen. Am liebsten spiele ich im Sturm, weil es die größte Freude ist, wenn man ein Tor schießt - sagt Natalia. - Hier in der Fußballschule hat es bereits geklappt. Ich verstehe gut Deutsch und habe keine Probleme mit dem Verstehen der Anweisungen des Trainers.

Die Mutter von Natalia, Ewa Pinkawa, hatte einen besonderen Grund, um an der Eröffnung teilzunehmen. Die Fußballschule wird sowohl von ihrer Tochter als auch von ihrem siebenjährigen Sohn Szymon besucht.

- Natalka war schon immer ein sportbegeistertes Kind, daher ist sie hier gemeinsam mit ihrem Bruder“, sagt Frau Ewa. „Es ist eine gewisse organisatorische Herausforderung für die Eltern, doch wir verbieten den Kindern nicht, am Training teilzunehmen. Es ist eine gute Idee, dass sie Deutsch lernen werden und zwar auf spielerische Art und Weise. Sie haben außerdem Deutsch in der Schule.

- Ich denke, dass sich dieses Projekt bei uns entwickeln wird“, meint Roman Kolek, Vizemarschall der Woiwodschaft Oppeln und Bewohner von Himmelwitz. „Es sind auch viele Eltern und Schüler außerhalb unserer Gemeinde, die Interesse zeigen. Wenn dann noch auswärtige Fußballspiele hinzukommen, werden die jungen Spieler neue Kollegen kennenlernen, das Projekt wird noch attraktiver.
Bernard Gaida, Vorstandsvorsitzender des VDG gesteht, dass er im Februar 2015, als die erste Miro Klose-Fußballschule gestartet ist, nicht damit gerechnet hat, dass sich dieses Projekt so schnell ausbreitet.

- Mir schien es, dass es zwar genug Kinder geben wird, weil Fußball seine Anziehungskraft hat und auch die Eltern dafür sein werden. Ich habe aber angezweifelt, ob wir deutschsprachige Trainer haben. Ich dachte mir: In Chronstau gibt es welche und für Chronstau reicht es, aber mehr schaffen wir nicht. Und das ist die schönste Überraschung: Es stellte sich heraus, dass wir einen Kreis von Trainern haben, die deutschsprachig sind, und so können wir dieses Projekt weiter entwickeln. Dabei ist es wichtig, dass der Sport, der sonst eine große Tragkraft hat, die ganze Idee nicht dominiert. Wir müssen aufpassen, dass das Gleichgewicht zwischen dem Fußballtraining und dem Sprachunterricht beibehalten bleibt und die Rolle der deutschen Sprache nicht verloren geht. Die Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut ist in dieser Hinsicht nicht nur sachlich wichtig. Es verleiht dem ganzen Unterfangen auch einen gewissen Rang.

Im Namen der SKGD begrüßte die Eltern und die Kinder ihr Vorsitzender, Rafał Bartek.

- Es ist eine große Freude, dass beinahe jeden Monat eine neue Fußballschule geöffnet wird. Die Verbindung des Fußballs mit der deutschen Sprache bewährt sich. Die Kinder nehmen sie gerne an. In der „Entwicklungsstrategie der Woiwodschaft Oppeln” gibt es diesen Satz: Die Minderheit ist eine starke Seite der Region. Solche Initiativen wie die Fußballschulen bestätigen dieses Potenzial und deuten darauf hin, in welche Richtung dieses sprachliche und kulturelle Potenzial entwickelt werden kann. Wir machen dieses Projekt gemeinsam mit der Deutschen Bildungsgesellschaft und dem Goethe-Institut. Es entwickelt sich. Weitere Trainer fragen an, ob sie an dem Projekt teilnehmen können. Wir danken allen, die dazu beigetragen haben.

- Nach Chronstau , Malapane und Kroschnitz kam nun Zeit für Himmelwitz - sagt Tomasz Kandziora, Koordinator des Projekts der Fußballschulen. Wir hoffen, dass es nicht dabei bleibt und noch eine oder sogar zwei Fußballschulen in diesem Monat entstehen. Und im kommenden Jahr können wir dann mit Schwung noch in weiteren Ortschaften Fußballschulen öffnen. Diese Idee bewährt sich in vielen Ortschaften. Es füllt einerseits eine Lücke überall dort, wo es vorher kein Fußball- oder Sportangebot für Kinder gab.

Gleichzeitig bieten wir Sprachbildung und das in einer attraktiven Form. Da wir sowohl das Eine als auch das Andere professionell machen wollen, ist die Resonanz sehr gut.

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