Deutsche möchten ein eigenes Archiv haben

Krzysztof Ogiolda
VdG
In Breslau trafen Delegierte zur Jahresversammlung des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen zusammen. Der Vorstand wurde bei drei Enthaltungen entlastet.

Sehr wichtig war die Tatsache, dass auf Initiative von unten, aus den Reihen der Delegierten, und unerwartet ein Beschluss über die Gründung eines zentralen Archivs der deutschen Minderheit in Polen gefasst wurde - sagte Vorsitzender des VdG Bernard Gaida. - Ich begrüßte den Beschluss mit Freude, weil wir ja ein Forschungszentrum der deutschen Minderheit gegründet haben. Zu dessen Zielen gehört die Dokumentation der Geschichte der deutschen Minderheit. Die Tatsache, dass die VdG-Mitglieder von sich aus den Bedarf sehen und den Beschluss gefasst haben, ist eine starke Unterstützung für die entsprechenden Vorhaben seitens der leitenden Stellen der Minderheit. Das ist sehr wichtig.

Der zweite Beschluss der Delegiertenversammlung betraf die Unterstützung für eine Unterschriftenkampagne, bei der eine Million Unterschriften gesammelt werden soll, um die Minderheitenrechte in Europa auf einer höheren, überstaatlichen Ebene zu verankern. Aufgrund des Vertrags von Lissabon steht den Bürgern der Europäischen Union folgendes Rechtsmittel zur Verfügung: Eine Million gesammelte Unterschriften verpflichtet die Europäische Kommission dazu, sich eines gewissen Themas anzunehmen. Die Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten (FUEN) ist der Ansicht, dass es sich lohnt, die Unterschriften zu sammeln, um die Minderheitenrechte in Europa durch den Einfluss auf die Europäische Kommission zu stärken. Die Unterschriften müssen zumindest in sieben EU-Ländern gesammelt werden. Das wird auch die deutsche Minderheit in Polen nun tun und auch die Mitglieder der polnischen Mehrheit dazu einladen, die Unterschriftenlisten zu zeichnen.

Als assoziiertes Mitglied wurde die Bildungsgesellschaft Cosel-Rogau in den VdG aufgenommen. Ihre Tätigkeit stellte den Delegierten ihre Vorsitzende, Róża Kerner, vor. Über die neue Strategie der Entwicklung der deutschen Minderheit sprach Vorstandsvorsitzender der SKGD Rafał Bartek. Es wurde auch u.a. über die Teilnahme der Mitglieder der deutschen Minderheit an den kommenden Bundestagswahlen diskutiert.

Die Teilnehmer der Jahresversammlung nahmen darüber hinaus an der Feier des 60. Gründungsjubiläums der Deutschen Sozial-Kulturellen Gesellschaft Waldenburg teil.

- Das war die einzige Gesellschaft der Deutschen (gegründet am 4. Mai 1957), die ununterbrochen in der Volksrepublik Polen gewirkt hat - erinnerte Bernard Gaida. - Eine Pause in ihrer Tätigkeit gab es nur im Kriegszustand nach 13. Dezember 1981. Nach der Tauwetter-Periode 1956 haben sich die Waldenburger Deutschen beim polnischen Ministerpräsidenten Józef Cyrankiewicz gemeldet. Damit die Gesellschaft existieren konnte, ist ein Teil von ihnen der kommunistischen Partei beigetreten. Auf diese Art und Weise konnten in Waldenburg und Umgebung 30.000 anerkannte Deutsche leben und wirken (sie besaßen nicht einmal die polnische Staatsangehörigkeit), im Gegensatz zu Oberschlesien, wo es nach Ansicht der Behörden keine Deutschen gab.

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