Die Deutsche Minderheit hat einen Abgeordneten

Krzysztof Ogiolda
Krzysztof Ogiolda
Wahlen. Ryszard Galla wurde ins polnische Parlament wiedergewählt (Stimmenzahl: 11.794), aber bei der Deutschen Minderheit herrschen gemischte Gefühle. Denn die Liste der Deutschen bekam über vier Tausend Stimmen weniger als bei den Wahlen vor vier Jahren.

Mein persönliches Ergebnis erfüllt mich mit Wohlwollen, doch wenn man sich die Wahlbeteiligung und die Stimmenzahl auf unsere Liste anschaut, fällt es schwer sich keine Sorgen zu machen - sagt Ryszard Galla. - Im Jahr 2005 bekam unsere Liste 34 Tausend Stimmen, im Jahr 2007 32 Tausend, und diesmal 28 Tausend. Bisher konnten wir bei einer niedrigen Wahlbeteiligung mit guten Ergebnissen rechnen. Dieses Mal blieb ein großer Teil aus der Mehrheit und Minderheit daheim.

- Bei der SKGD gibt es 45 Tausend zahlende Mitglieder, sagte beim Nachwahltreffen am Sonntagabend Józef Swaczyna (Groß Strehlitzer Landrat erzielte mit 3974 Stimmen das zweitbeste Ergebnis auf der deutschen Liste) - wo waren sie dann am Sonntag? Es stellte sich heraus, dass es den Menschen leichter fällt die Verbindung zur Deutschen Minderheit zum Ausdruck zu geben, indem man zu einem Fest statt zu den Wahlen geht. Wo war während der Wahlkampagne die Jugend vom BJDM? Ich habe erwartet, dass sie zur Verfügung des Wahlkomitees stehen würde.

Das Ergebnis der Deutschen Minderheit lässt sich auch positiv betrachten. Die prozentuelle Unterstützung der Liste hat einen Verlust von nur 0,05 Prozent verzeichnet - sie stieg von 8,81 auf 8,76 Prozent ab. Das Status quo, also ein Abgeordneter im Sejm wurde beibehalten. Die Liste der Deutschen Minderheit belegte Platz vier in der Region. Es gelang nicht die Kandidaten der Deutschen Minderheit in den Senat zu bringen, aber in ganz Polen konnten Kandidaten von außerhalb der Parteienliste ledieglich vier Mandate erzielen.

- Man kann es so sehen - sagt der SKGD Vorsitzende Norbert Rasch. - Aber das Gefühl einen Erfolg erzielt zu haben, empfinde ich nicht. Es stellte sich heraus, dass wir bei unserer Wahlkampagne zu wenig kontrovers waren. Es stellte sich heraus, dass die Wähler Showmans brauchen, ein Programm, sachliche Argumente sind im Hintergrund und das ist ein bisschen eine Niederlage der Demokratie.
Für viele kann es überraschend sein, dass ein relativ schwaches Ergebnis der Minderheit nach einer allgemein gelobten Wahlkampagne erfolgte. Diese wurde auch zum ersten Mal auch in Oppeln durchgeführt. Nicht nur Plakate und Billboards, sondern auch ein Happening mit dem Sturz der Berliner Mauer am Tag der deutschen Einheit.

- Dieses Ergebnis zeigte eine gewisse Schwäche der Zivil-gesellschaft - meint der VdG Vorsitzende Bernard Gaida. - Diese ist, auch wenn es paradox klingt, zu wenig politisch geprägt. Kleine Parteien sind nicht in der Lage 36 Mio. Menschen zu beeinflussen. Die Konsequenz ist so, dass viele Wähler bestimmte Schilder wählt und auf Programme nicht achtet oder nach Gefühlen abstimmt. Es sieht auch so aus, dass ein unerläßliches Element der Wahlkampagne in Polen darin besteht die Schwächen der anderen zu zeigen. Womöglich hat es bei uns an solch einer Agressivität gefehlt.

Joanna Mróz, Pressesprecherin der SKGD und Kandidatin in den Sejm weist darauf hin, dass das, was heute das wichtigste Element des Programmes der SKGD ist, die Fragen der Identität, Bildung, Spracherhalt für das Weiterbestehen der Deutschen Minderheit ausschlaggebend sind. Mit diesen Elementen fällt es jedoch schwer die Wähler zum Stimmen zu bewegen.

- Ich denke, dass es kein Zufall ist, dass die meisten Stimmen auf unserer Liste die Herren Galla und Swaczyna bekommen haben, die sich eher mit Lösung von praktischen Anliegen als mit Identitätsfragen beschäftigen - fügt Frau Joanna hinzu.

Die Führungskräfte der deustchen Minderheit sind sich in einer Sache einig. Ein Vorteil der Wahlen ist die Tatsache, dass junge Menschen von der deutschen Liste gestartet sind, die bereit waren unter dem Schild der Minderheit zu starten. Dies wird in Zukunft Früchte tragen.
- Ich möchte mich bei allen Kandidaten, DFK Ortsgruppen, Koordinatoren und den Wählern für ihr großes Engagement recht herzlich bedanken - sagt Norbert Rasch. Tłum. ELF

Dołącz do nas na Facebooku!

Publikujemy najciekawsze artykuły, wydarzenia i konkursy. Jesteśmy tam gdzie nasi czytelnicy!

Polub nas na Facebooku!

Kontakt z redakcją

Byłeś świadkiem ważnego zdarzenia? Widziałeś coś interesującego? Zrobiłeś ciekawe zdjęcie lub wideo?

Napisz do nas!
Wróć na nto.pl Nowa Trybuna Opolska