Diese Karte liefert Informationen zum Plebiszit

Krzysztof Ogiolda
Krzysztof Ogiolda
Dr. Adrianna Dawid vom Lehrstuhl für Geschichte Schlesiens an der Oppelner Universität

- Im Saal des Instituts für Geschichte hat ein Treffen zwecks Vorstellung der vom Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit herausgegebenen Landkarte mit den Ergebnissen des Plebiszits vom 1921 stattgefunden. Sie waren auch dabei. Was nutzt eine solche Landkarte heute?
- Den Sinn dieser Karte sieht man immer dann, wenn sie an einer für breiteres Publikum zugänglichen Stelle ausgehängt wird. Die Menschen reagieren fast immer gleich: Sie prüfen das Ergebnis des Plebiszits in ihrer Ortschaft. Daraus geht hervor, dass die Karte das Interesse am Plebiszit und dessen Ergebnissen weckt. Die Ergebnisse sind nämlich recht schwierig in Publikationen zu finden. Sie sind selbstverständlich in der "Enzyklopädie der schlesischen Aufstände" ("Encyklopedia powstań śląskich") abgedruckt. Doch eine Landkarte hat mehr Aussagekraft. Vor allem junge Menschen nehmen auf diese Weise Informationen leichter auf und merken sich das, was sie sehen und nicht nur lesen können.

- Werden sie die Gelegenheit bekommen? Die Landkarte wurde für Schulen vorbereitet. Aber bei dem heutigen Lehrprogramm für Geschichte, der immer weniger Umfangreich und immer chaotischer wird, wo die Ereignisse über Plebiszit, Aufstände aufgeteilt werden, lässt sich generell wenig Zeit und Raum für regionale Geschichte finden.
- Wir, Historiker, bedauern auch, dass die junge Generation in der Schule kein übersichtliches Geschichtswissen erfährt und oft die Zusammenhänge nicht erkennen kann.

- Wenn sie sich also dann die Landkarte anschauen, werden sie mehrmals ins Erstaunen versetzt. An vielen solchen Orten, wo man 1921 für Polen gestimmt hat, ist heute die deutsche Minderheit eine bedeutende Gruppe. In den Städten, die für Deutschland waren, leben heute überwiegend Polen.
- Es wird wohl die Aufgabe der Lehrer bleiben, ihre Schüler darüber aufzuklären, dass die nationale Lage Oberschlesiens von heute auf den Zweiten Weltkrieg zurückzuführen ist. Wegen dem Krieg haben Oppeln fast alle deutschen Bürger verlassen, an deren Stelle wurden neue Einwohner vorwiegend aus Ostpolen hierher geholt. In den kleinen Dörfern sind Menschen geblieben, die sich als Bürger des deutschen Staates behaupteten. Sie haben die deutsche Schule besucht und haben sich mit dem Deutschtum an sich identifiziert. Und die Volksrepublik Polen hat durch ihre antideutsche Politik und das Mangel an Verständnis für die schlesische Multikulturalität sie in ihrem Deutschsein noch bekräftigt.

- Erinnern wir daran, was die Schlesier 1921 dazu bewegt hatte für Deutschland oder Polen zu stimmen.
- Man stimmte für Polen, weil man hier Wasserpolnisch gesprochen hat, auf polnisch gebetet wurde und jahrhundertelang niemand dies beeinträchtigt hatte. Es gab keinen antipolnischen Kurs bis zur Hälfte des 19. Jahrhunderts, aber auch danach waren solche Haltungen nicht anhaltend gewesen. Man fürchtete darüber hinaus die Kriegsreparationen, die Deutschland auferlegt wurden. Und Polen, ein sehr junger Staat war ein schöner Mythos. Für das Stimmen für Deutschland sprach die Stabilität des Landes auf kultureller und ökonomischer Ebene. Den Menschen fiel es leichter für einen Staat zu stimmen, dessen Bürger sie seit Generationen waren. Ein Teil der Schlesier war des Polnischen nicht mächtigt. Für sie bedeutete für Deutschland zu stimmen etwas ganz besonders. Das alles trug zu dem Plebiszitsergebnis bei: 60 Prozent waren für Deutschland und 40 Prozent für Polen.

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