Dunkles Kapitel der Geschichte

Anna Konopka
Anna Konopka
Professor Edmund Nowak
Professor Edmund Nowak Anna Konopka
Professor Edmund Nowak traf sich mit dem Publikum in der Oppelner Caritas-Bibliothek. Er stellte die Geschichte und die Folgen der Tätigkeit der Arbeitslager in der Nachkriegszeit.

Die Nachkriegslager in Schlesien und in anderen Gebieten des Landes sind ein dunkles Kapitel der Geschichte Polens und Europas - sagte Professor Edmund Nowak zum Auftakt seines Vortrags.

- Nach dem Zweiten Weltkrieg, in den Jahren 1945-1950, sind in Polen aufgrund der Entscheidung der Zentral- und Regionalbehörden (Woiwodschaftsbehörden) insgesamt 750 Lager dieser Art entstanden. Die deutsche Geschichtsschreibung spricht sogar von 1.255 Lagern. Es wird geschätzt, dass in diesen Lagern zwischen 250.000 und 300.000 Menschen festgehalten wurden.

Es gab Lager für die zivile Bevölkerung, für Mitglieder der NSDAP und anderer Naziorganisationen, es gab auch Kriegsgefangenenlager. Die Zahl der Toten in diesen Lagern ist schwer einzuschätzen, da keine Unterlagen erhalten geblieben sind, die die Zahl der Toten dokumentieren würden. Es herrscht jedoch die Meinung vor, dass in den Nachkriegslagern in Polen zwischen 60.000 und 80.000 Menschen gestorben sein könnten - fügte Nowak hinzu.

Der Referent betonte, dass es sich dabei um keine endgültigen Zahlen handelt. Im Lager Lamsdorf waren zum Beispiel etwa 5.000 Menschen inhaftiert. Der Tod von 1.137 Personen wurde amtlich festgestellt, ihre Namen wurden in die Tafeln auf dem Lamsdorfer Friedhof eingemeißelt.

- Dennoch könnte die Zahl der Todesopfer von Lamsdorf an die 1.500 und mehr betragen, denn ein Heft mit Verzeichnissen von inhaftierten Frauen und Kindern wurde nicht gefunden - sagte Nowak.

Der Professor erklärte auch, welche Konsequenzen die Errichtung der Lager mit sich brachte.

- Es handelte sich sowohl um politische als auch geschichtliche, gesellschaftliche und ökonomische Folgen. Als die Menschen in die Lager gebracht wurden, sind ihre Bauernhöfe zugrunde gegangen, Wohnungen wurden ihnen weggenommen. Als die Besitzer später zurückkehrten, waren ihre Wohnungen bereits besetzt, sie wohnten also z.B. mit den Repatriierten oder Siedlern unter einem Dach, was als “Doppelthaushalte" bezeichnet wurde - erzählte Nowak.

Ein großer Teil des Vortrags von Professor Nowak war den rechtlichen Implikationen gewidmet, die auch das Thema seines neuesten Buches sind.

- Dies ist ein komplexes Problem. Nachdem die Lager liquidiert worden waren, kam die Frage auf, wie man diejenigen bestrafen sollte, die diese Lager geleitet haben: Kommandanten und andere Lagerfunktionäre, die die Insassen zweifelsohne gequält, geschlagen, gefoltert und vergewaltigt haben - sagte Professor Nowak.

- Das war ein heikles und delikates Thema. Das kommunistische System war nicht daran interessiert, die Schuldigen rasch zu bestrafen. In der Mehrzahl der Fälle waren die Bestrafung der Schuldigen und der Nachweis der Straftaten nicht möglich. Das beste Beispiel, das diese Frage gut veranschaulicht, ist der Fall des Lamsdorfer Arbeitslagers. Ich habe errechnet, dass die Verfahren und Prozesse in Bezug auf die Verbrechen in Lamsdorf mit Unterbrechungen 61 Jahre gedauert haben - fügte Nowak hinzu.

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