Freude über zwei Sprachen

Redakcja
Dorota i Łukasz Jastrzembscy z Leśnicy z Emilką i Konradem.
Dorota i Łukasz Jastrzembscy z Leśnicy z Emilką i Konradem.
In Sankt Annaberg trafen sich am vergangenen Sonntag über 20 Familien, die ihre Kinder zweisprachig, Deutsch und Polnisch erziehen. Sie sind der lebendige Beweis dafür, dass es möglich ist und ermutigen andere dazu.

Ich sehe in zweisprachiger Erziehung laute Vorteile", sagt Ewa Czeczor aus Raschowa bei Leschnitz. Frau Czeczor spricht mit ihrem siebenjährigen Sohn Sebastian und der vierjährigen Tochter Daniela Deutsch.

Ihr Mann spricht mit den Kindern Polnisch. "Das Treffen ist sehr gelungen. Für die Kinder wurde für Attraktionen gesorgt, sodass die Eltern sich austauschen konnten.

"Am Anfang vermischen die Kinder natürlich etwas die beiden Sprachen, doch um das 4. Lebensjahr ordnet sich bei ihnen alles", sagt Frau Czeczor.

"Polnisch und Deutsch trennen sich in ihren Köpfen und funktionieren gleichzeitig, aber doch getrennt. Mein Sohn ist derzeit sehr naturbegeistert. Vor kurzem hat er mir einen Frosch gezeigt und konnte in beiden Sprachen diese Art benennen."

Wenn die Mutter mit den Kindern Deutsch spricht, dann gewinnt diese Sprache in der ersten Lebensphase die Oberhand. Die Mutter widmet ihrem Kind in dieser Lebensphase eben mehr Zeit. Diese Beobachtung machte Frau Czeczor.

Wenn die Kinder in den Kindergarten kommen, gleicht sich die Sprachsituation aus. Unter dem Einfluss der Gleichaltrigen kommt Polnisch dann mehr zum Gebrauch. Eine Bedingung für das Gelingen dieses Modells liegt in der Offenheit beider Eltern und Konsequenz im Gebrauch der "eigenen" Sprache.

Und ausreichende Deutschkenntnisse, damit eine korrekte Unterhaltung überhaupt möglich ist.

Viele Eltern haben bestätigt, dass sie mit sehr verschiedenen Reaktionen konfrontiert wurden, als sie mit ihren Kindern im Sandkasten, Laden, Kirche oder beim Arzt Deutsch gesprochen haben. Von Begeisterung zu Bemerkungen: Wenn ich zwei Sprachen sprechen könnte, würde ich es auch so machen. Sogar bis zum Unverständnis: Warum sprecht ihr in Polen Deutsch mit dem Kind?

"Die Eltern fürchten sich oft vor der Zweisprachigkeit und auch davor, ob das Kind überhaupt irgendeine Sprache gut lernen wird", sagt Andreas Kotz vom Goethe-Institut in Krakau, der im Pilgerheim in Sankt Annberg einen Vortrag hielt.

"Dabei ist Zweisprachigkeit eine Gabe, eine Chance, die wir unseren Kindern schenken können, ein Schlüssel zu vielen Türen im Leben. Untersuchungen zeigen, dass sich das Kind problemlos zwei Sprachen aneignen kann. Insbesondere, wenn man entsprechend früh anfängt. Bis zum 6. Lebensjahr kann man perfekt die Aussprache erlernen. Natürlich benötigt es viel Geduld.

Eine hundertprozentige Trennung der Sprachen und eine völlige Fähigkeit im Wechsel von einer Sprache zur anderen erfolgt nach einer gewissen Zeit, sogar nach 12 Jahren des Kontakts mit beiden Sprachen."

Rafał Bartek, Direktor des Hauses der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit, der die Eltern zu dem Treffen eingeladen hat, ist sehr zufrieden mit seinem Verlauf.

"Die Zahl der Teilnehmer hat fürs erste Mal unsere Vorstellungen übertroffen", sagt Herr Bartek. "Die Eltern haben ihre Erfahrungen ausgetauscht, es ist auch gelungen, mithilfe der Medien, andere zu ermutigen, die einen ähnlichen Weg gehen möchten.

Die Teilnehmer haben auf viele praktische Aspekte der Zweisprachigkeit hingewiesen. Einer von den Vätern sagte, dass er mit seinem Sohn deutsch gesprochen hat. Er wusste, dass er verstanden wird, doch Antworten in dieser Sprache hat er erst nach fünf Jahren bekommen.

Jemand anderer sagte, dass das Elternteil, welches mit dem Kind Polnisch spricht, auf natürliche Weise die Hilfe bei den Hausaufgaben übernehmen muss. Ich selbst sehe, dass sich das erste Kind anders zweisprachig erzieht als das weitere.

Jüngere Geschwister schöpfen Sprachmuster nicht nur von der Mutter oder Vater, sondern auch von dem Bruder oder Schwester. Und mit dem Heranwachsen können Tanten oder Gleichaltrige zu sprachlichen Autoritäten werden.

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