Geographie? Am besten zweisprachig

Krzysztof Ogiolda
Krzysztof Ogiolda
Bildung. Unter Teilnahme von Lehrern aus Polen und Deutschland fand in Carlsruhe eine polnisch-deutsche Lehrerfortbildung "Polen und Deutschland im Geographieunterricht" statt. Während des Seminars wurde auch die Büste des weltberühmten Geographen Ferdinand Freiherr von Richthofen eingeweiht.

Am Seminar haben etwa 30 Lehrer aus beiden Ländern teilgenommen (es gab viel mehr Geographen aus Deutschland als aus Polen). Unter den Gästen waren u.a. der Vorsitzende des Verbandes Deutscher Schulgeographen Dr. Frank-Michael Czapek und Andrzej Peer vom Vorstand der Oppelner Abteilung des Polnischen Geographenverbandes. Es wurde u.a. über die Inhalte und Methoden des Unterrichts in beiden Ländern diskutiert. Die Teilnehmer der Konferenz sagten, dass es in Lehrwerken und im Lehrprogramm beider Länder zu wenige Informationen über das jeweilige Nachbarland gibt. Eine Deklaration diesbezüglich wird an die Bildungsminister verschickt.

Für die deutsche Minderheit ist der Geographieunterricht interessant im Zusammenhang mit der zweisprachigen Bildung, da auf Antrag der Eltern heimatkundlicher Unterricht in Geographie, Geschichte und Kultur stattfinden kann.

"Es lag uns viel daran, dass die Konferenz eine gewisse Inspiration für die Lehrer ist", sagt Hubert Kołodziej, Bildungsspezialist im VdG und Initiator des Symposiums. "Geographie kann ab September eines von vier Fächern werden, deren Unterricht in Polnisch und Deutsch an den zweisprachigen Schulen stattfindet. Es ist ein Fach, dass von den Schülern gemocht und einfacher als z.B. Physik oder Biologie ist. Wir möchten diese Chance nutzen, auch indem wir weiterhin mit dem Verband Deutscher Geographen zusammenarbeiten."

Gabriela Kachel unterrichtet bereits Geographie zweisprachig, an Gymnasien in Chroschütz und Groß Döbern.
"Ich bemühe mich vor allem darum, den Schülern die Fachbegriffe zu vermitteln, mit denen sie im Deutschunterricht konfrontiert werden", sagt Frau Gabriela. "Der Gebrauch von Fachbegriffen ist für die Schüler gleichzeitig Fixierung des Wissens, welches sie sich im Vorfeld auf Polnisch eingeprägt haben."

Gabriela Kachel hat bereist vor ein paar Jahren ein Autorenprogramm entwickelt, welches von ihr ständig modifiziert und verbessert wird. Wie alle zweisprachigen Lehrer hat sie Schwierigkeiten damit, an Hilfsmaterial in der "Sprache des Herzens" zu kommen.

"Ich habe damit angefangen, aus Deutschland einen Atlas und einige alte Lehrwerke zu holen", sagt sie. "An weitere Unterrichtsmaterialien kommt man sehr schwer. Das Problem besteht darin, dass es in Polen schwierig ist, Rechnungen in Euro abzurechnen. Daher greife ich auch an Material aus dem Internet an."

Der Schwierigkeiten ist sich auch Martin Cichon vom Regionalen Zentrum für Fremdsprachenbildung bewusst, der auch einen Vortrag beim Symposium in Carlsruhe hielt.
"Gemäß dem neuen Lehrprogramm wird von den Lehrern erwartet, dass sie Aktivierungsmethoden anwenden", so Martin Cichon. "Doch sie haben meistens eine Landkarte und einen Globus zur Verfügung, also viel weniger didaktisches Hilfsmaterial, als ihre Kollegen in Deutschland. In den engen Zeitrahmen fällt es schwer, dem Schüler in Polen über Deutschland etwas mehr zu sagen, als nur soviel, dass das Land ein Wirtschaftsriese ist. Des Weiteren fehlen in Polen immer noch Lehrer, die zwei Fächer: Deutsch und Geographie unterrichten könnten". Tłum Elf

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