Heiligabend ohne Karpfen

Krzysztof Ogiolda
Krzysztof Ogiolda
Tradition. In den meisten deutschen Städten finden Weihnachtsmärkte mit Weihnachtsgebäck, Ingwerplätzchen und Glühwein statt. Die ältesten Weihnachtsmärkte fanden bereits im Mittelalter statt.

Deutsche Advents- und Weihnachtstraditionen verbreitet die Österreich-Bibliothek in Oppeln. Jeden Tag nehmen zwei Schulklassen an Treffen zu diesem Thema teil. Am vergangenen Montag haben Schüler vom Gymnasium Nr. 1 in Oppeln von deutschen Traditionen erfahren.

"Die älteste deutsche Tradition aus der Vorweihnachtszeit, die in manchen Städten seit dem Mittelalter gepflegt wird, sind die Weihnachtsmärkte. Der Dresdener Weihnachtsmarkt wird seit 1434 organisiert", sagt Monika Wójcik-Bednarz, Leiterin der Bibliothek. "Diese Veranstaltungen beginnen mit dem Advent und enden mit den Schulferien am Tag der Drei Heiligen Könige (am 6. Januar).

Solche Weihnachtsmärkte sind bunt und duftend. Hier gibt es alles zu kaufen, was mit Weihnachten in Verbindung steht. Vom Lübecker Marzipan und runden Nürnberger Lebkuchen auf Oblaten über Weihnachtsstollen oder Christstollen (reichlich mit Puderzucker und Zuckerguss verziert sollen sie an das in Windel eingewickelte Christkind erinnern), Ingwerplätzchen und Glühwein, dass auch in einer alkoholfreien Version für Kinder angeboten wird.

"Beim Weihnachtsmarkt in Wien sind Vanillekipferl sehr populär", erzählt Monika Wójcik-Bednarz. "Deren Anfertigung und deren Tradition kommt aus dem 16. und 17. Jahrhundert, der Zeit der türkischen Expansion im Kaisertum Österreich. Das Essen von Kipferln, welche die Form eines türkischen Halbmondes hatten war damals eine Form symbolischer Rache an den Besatzern."
In der alten deutschen Tradition wurde am Heiligabend gefastet, es wurde also nicht viel gegessen, dafür war es nicht verboten Fleisch zu essen. Daher kennt man in Deutschland kaum Karpfen am Heiligabend. Man sollte eher gebratene Weißwürste und Kartoffelsalat erwarten - ein eher einfaches und recht schlichtes Essen. In manchen Regionen Deutschlands werden "Äpfel in Mantel" - warmes und gefülltes Obst mit Vanillesauce als Dessert gegessen. Gänsebraten ist grundsätzlich das Hauptgericht erst am ersten Weihnachtstag, aber man kann auch stattdessen Puten-, Entenfleisch oder Wild servieren.

Ähnlich wie in Polen gibt es auch in Deutschland verschiedene Traditionen, die mit dem Überbringen von Geschenken zusammenhängen. In Süddeutschland warten die Kinder genauso, wie sie Kinder in Schlesien auf das Christkind. Im Norden sorgt der Weihnachtsmann für die Bescherung. Er ähnelt etwas den modernen, in rot verkleideten Weihnachtsmännern.

"Eine deutsche Tradition in der Weihnachtszeit sind auch sogenannte Raunächte, die von Weihnachten bis zum Fest der Heiligen Drei Könige andauern", sagt Monika Wójcik-Bednarz. "Mit lauter Musik und Lärm der Ketten werden Geister verscheucht. Bei der Gelegenheit werden auch verschieden Streiche gespielt, es werden beispielweise Gegenstände und Möbel aus dem Haus in den Hof gebracht".

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