Jahresversammlung der SKGD na hm zu drei wichtigen Punkten Stellung

Krzysztof Ogiolda/Tłum. ELF
TSKN [O]
Die Delegierten appellierten an die Regierungen von Polen und Deutschland - 25 Jahre nach der Unterzeichnung des Nachbar-schaftsvertrags - um Ver-besserungen im Bereich des Minderheitsbildungswesens - sie äußerten sich auch zum Thema der Erweiterung der Stadtgrenzen von Oppeln und thematisierten die Frage der Öffnung gegenüber der Jugend.

Der Vorsitzende des Verbands der deutschen Sozial-Kulturellen Gesellschaften in Polen (VdG) Bernard Gaida stellte einen Beschluss vor, welcher daran erinnerte, dass vor 25 Jahren Polen und Deutschland den Nachbarschaftsvertrag unterzeichnet haben. In dem Beschluss wurde hervorgehoben, dass der Nachbarschaftsvertrag enorm wichtig war, da er das Verhältnis des vereinten Deutschlands mit Polen auf der Grundlage eines dauerhaften Friedens und Sicherheit sowie gutnachbarschaftlicher Zusammenarbeit regelte. Aus dieser Perspektive schilderten Vertreter der Minderheitenstrukturen in der Region die Lage des Minderheitsbildungswesens in Polen.

Zu den Bereichen, die sich in den vergangenen Jahren nicht ausreichend entwickelt haben - lesen wir in dem Beschluss - gehört vor allem die breit verstandene Bildung der Schüler aus den Reihen der deutschen Minderheit. Wir appellieren daher an die Regierungen von Polen und Deutschland um die Intensivierung ihrer Bemühungen in Bezug auf die Steigerung der Qualität des Deutschunterrichts als Minderheitensprache in Polen, Gründung von zweisprachigen Bildungseinrichtungen in von der deutschen Minderheit bewohnten Gebieten, Herausgabe von Lehrbüchern für Deutsch als Minderheitensprache sowie für die Fächer „Geschichte und Kultur des Herkunftslandes der Minderheit” und „Geographie des Herkunftslandes der Minderheit”, Ausbildung von Lehrern für den zweisprachigen Unterricht, Vorbereitung von didaktischen Materialien für den Unterricht der Schulfächer in beiden Sprachen und Gewinnung von Lehrern aus Deutschland für alle Schulebenen.

Der Beschluss erinnert auch daran, dass die Steigerung des Wissens in den Reihen der Minderheit selbst als auch in der Gesamtbevölkerung in Sachen Geschichte und Erbe der in Polen lebenden Deutschen, insbesondere in Schlesien, vonnöten ist. Ein solches Wissen, verankert im Bewusstsein des Großteils der Bevölkerung, kann beim Aufbau eines Klimas der Toleranz und Akzeptanz im Alltag effizient helfen.

Eine der Wege, um dieses Ziel zu erreichen, soll die Hilfe bei der Gründung eines regionalen Bildungs- und Museumszentrums der Deutschen sein.

- Effektives Bewahren von Identität, Kultur und Sprache muss mit Unterstützung der Bildung erfolgen. In der jetzigen demographischen Lage reicht die Überlieferung in den Familien selbst nicht aus -sagt Vorstandsvorsitzender der SKGD Rafał Bartek. - Das Bildungs- und Museumszentrum bleibt eine Idee, doch es ist eine sehr wichtige Idee. Vor fünf Jahren haben wir die Überprüfung der Museumsausstellungen in Polen unter Berücksichtigung der Geschichte der Deutschen in Polen gefordert. Niemand hat das gemacht. Es ist also vielleicht einfacher, ein neues Museumszentrum zu gründen, in dem es nicht nur eine entsprechende Museumsausstellung, sondern auch Räume geben würde, wo wir uns mit Lehrern und Schülern treffen und dort über die deutsche Minderheit in Polen und ihre Geschichte sprechen könnten.

- Das Bildungszentrum der Minderheit wird auch als Methodik-Zentrum benötigt - meint Marcin Gambiec, Oppelns Stadtrat aus den Reihen der deutschen Minderheit. „Dies sollte - wie der Name schon sagt, ein zentraler Punkt sein, wo sich Lehrer treffen würden, um mit Methodikern zu sprechen und Hilfe zu holen. Ich denke, dass langfristig die Deutsche Bildungsgesellschaft dort ihre Wirkungsstätte finden und Schulungen für Pädagogen sowie die Zertifikatsexamen durchführen könnte.

Der zweite wichtige und umfangreiche Beschluss der Jahresversammlung der SKGD war eine kritische Stellungnahme zum Projekt der territorialen Vergrößerung von Oppeln. Der Beschlussentwurf wurde den Delegierten vom Sejmabgeordneten der deutschen Minderheit Ryszard Galla vorgestellt.
In dem Beschluss ist zu lesen: „Der Plan des Stadtpräsidenten missachtet die historisch gewachsene, jahrhundertealte, aber auch die ökonomische Struktur der betroffenen Oppelner Gemeinden, der „kleinen Heimat”. Die von diesem Plan betroffenen Gemeinden (...) sind in Wirklichkeit gesellschaftliche Gemeinschaften, die seit Jahren intensiv an dem internen Integrationsprozess arbeiten, welcher nun gestoppt werden kann. Die Form der Verkündung dieses Plans (...) und die Tatsache der Verabschiedung der Absichtserklärung durch den Oppelner Stadtrat, trotz eines großen gesellschaftlichen Widerstandes (94-99% der Stimmen sprachen sich bei den sozialen Konsultationen gegen Oppelns Vergrößerung aus und dies bei einer hohen Beteiligung von 40% bis sogar 60% der Stimmberechtigten), zeugt unserer Ansicht nach von Missachtung der grundsätzlichen Regeln von Demokratie und Dialog“, schrieben die Delegierten.

Nach Meinung der Delegierten ist außer den ökonomischen Motiven die Änderung der nationalen Proportionen in der von der deutschen Minderheit bewohnten Region eines der Ziele der Erweiterung der Stadtgrenzen von Oppeln. „(...) Es ist offensichtlich, dass durch die Änderung dieser Proportionen den polnischen Bürgern deutscher Nationalität die Nutzung der gesetzlichen Möglichkeiten, welche die polnische und die europäische Gesetzgebung in Bezug auf den Minderheitenschutz bieten, erschwert wird“, so der Beschluss.

Beide Dokumente wurden von den Delegierten einstimmig angenommen.

Die Delegierten haben auch Satzungsänderungen beschlossen. Viele davon waren rein kosmetischer Natur. Ein neuer, wichtiger und auf Verjüngung der Strukturen hinzielender Eintrag besagt, dass die Mitglieder der Gesellschaft zwischen dem 16. und 18. Lebensjahr auf den DKF-Ebene in den Vorstand gewählt werden können (unter der Voraussetzung, dass die Mehrheit des Vorstandes volljährig ist).

Die Delegiertenversam-mlung sprach sich auch für die Aktivierung der Jugend in lokalen Strukturen der SKGD über zielorientierte Kultur- und Sportprojekte. Ein solches Pilotprojekt soll ein Jugendtag oder eine Jugendwoche sein. Der Vorstand der Gesellschaft wird prüfen, ob es möglich ist, die neue Veranstaltung noch 2016 zu realisieren.

Bevor es zu den Abstimmungen kam und noch vor der Mittagspause waren die Pläne der SKGD für dieses Jahr von Zuzanna Donath-Kasiura, Sekretärin der Gesellschaft, vorgestellt worden. Sie betonte, dass die Mitglieder der deutschen Minderheit in Schlesien aktiv sein möchten und offene Menschen sind. Unter den Kinder- und Jugendprojekten nannte sie u.a. die Märchennächte, welche in 20 DFKs organisiert werden, und die Aktivitäten der Deutschen Fußballschulen in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut. Sie kündigte auch weitere Propagierung der Zweisprachigkeit in Familien mit Kindern, Einladung der aktivsten Jugendlichen zu Fahrten nach Deutschland sowie eine enge Zusammenarbeit der SKGD mit dem Bund der Jugend der Deutschen Minderheit. Ein wichtiges Element der Tätigkeit der erwachsenen Mitglieder der deutschen Minderheit wird u.a. die Lobbyarbeit für die Gewinnung neuer Investoren in der Region sein.

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