Jugendliche regieren sich seit 25 Jahren selbst

Krzysztof Ogiolda
Krzysztof Ogiolda
Der Bund der Jugend der deutschen Minderheit (BJDM) feierte das 25. Gründungsjubiläum. Am Samstag fand eine feierliche Gala statt, gefolgt von einer Podiumsdiskussion am Sonntag.

Das Jubiläumsbankett versammelte prominente Gäste, darunter befanden sich u.a. die deutsche Konsulin in Oppeln Sabine Haake, Vorstandsvorsitzender der SKGD Rafał Bartek, Anna Juraschek vom Institut für Auslandsbeziehungen (IfA), Lucjan Dzumla, Generaldirektor des Hauses der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit, und Roman Kolek, Vizemarschall der Woiwodschaft Oppeln von der deutschen Minderheit.

- Wir haben viele warme Worte über unsere Tätigkeit zu hören bekommen - sagt Katrin Koschny, Vorstandsvorsitzende des BJDM. - Wir haben an beiden Jubiläumstagen unsere Statuetten vergeben. Diese Auszeichnungen erhielten Frau Konsulin, Herr Bartek und Herr Dzumla sowie die ehemaligen Vorsitzenden des BJDM Krzysztof Bramorski, Damian Hutsch, Joanna Hassa, Piotr Koziol und der Gründer des BJDM, Herr Krzysztof Wysdak. Mit einer Sonderauszeichnung werden wir noch Minister Hartmut Koschyk, den ehemaligen Bundesbeauftragten für deutsche Minderheiten und Aussiedlerfragen, ehren. Wir konnten immer mit seiner Unterstützung rechnen.

- Vor 25 Jahren gab es zwei Handlungsmöglichkeiten - erinnert sich Krzysztof Wysdak. - Die erste – in Gleiwitz vorgezogen – sah Gründungen von Jugendgruppen im Rahmen der SKGD vor. Die Breslauer sprachen sich hingegen für die Gründung einer separaten Organisation aus. Breslau verwirklichte sein Konzept schneller. Die Idee war, dass man die Jugend der deutschen Minderheit aktiviert und organisatorische Verbindungen zwischen den jungen Menschen schafft. Ich freue mich, dass es sowohl heute wie vor einem Vierteljahrhundert nicht nur darum geht, für die deutsche Minderheit etwas zu tun, sondern dass die Jugend das tut, worauf sie Lust hat. Es ist gut, dass es die Jugend der deutschen Minderheit - obgleich sich die Zeiten, Menschen und Technologien geändert haben – nach wie vor gibt, und sie sich bemüht, weltoffen etwas Gutes für Andere zu tun, um hier an dieser Stelle z. B. an die Aktion das „Große Schlittern“ zu erinnern.

Der erste BJDM-Vorsitzende Krzysztof Bramorski unterstreicht, dass der Impuls zur Gründung der Jugendorganisation von unten kam. - Wir wollten zeigen, dass die Tätigkeit der Minderheit sich nicht auf Treffen beim Kaffee und Kuchen beschränken muss. Es gab doch Möglichkeiten, dass Jugend der Minderheit ganz normal funktionieren und ihre Interessen entwickeln kann - Sprachunterricht, sportliche Betätigung, Lesen, Musizieren usw. Sehr wichtig war die Tatsache, dass wir unsere Offenheit und Willen zur Zusammenarbeit mit Anderen stark hervorgehoben haben und zugleich eine Organisation der deutschen Minderheit geblieben waren. Das war ein großer Trumpf, der es möglich machte, in eineinhalb Jahren um 100 Ortsgruppen zu gründen und über 10.000 Mitglieder zu gewinnen. Man muss es bedauern, dass in den 1990er Jahren die „erwachsene” Minderheit begann, eine selbstständige landesweite Jugendorganisation der Minderheit zu fürchten und man versuchte, diese mit Kraft zu unterordnen.

Katrin Koschny erklärt auf die Frage nach der Tätigkeit des BJDM, dass die Organisation in zwei Regionen wirkt und zwar in den
Woiwodschaften Oppeln und Schlesien. Sie zählt zehn Ortsgruppen mit insgesamt 400 aktiven Mitgliedern. - Wir freuen uns, dass es uns in der letzten Zeit gelungen ist, neue Ortsgruppen in Luboschütz, Deschowitz und Rosenberg zu gründen - sagt sie. - Ich denke, dass ohne uns, ohne die Jugend der deutschen Minderheit, weder die SKGD noch der VdG eine Zukunft hätten. Wir arbeiten daran, dass die Jugend der deutschen Minderheit sich wirklich engagiert. Wir treffen uns in den Begegnungsstätten des DFK oder anderswo und damit gibt es kein Problem. Doch nicht überall werden wir von den „erwachsenen” Strukturen der Minderheit beachtet und nach unserer Meinung gefragt.

BJDM gelangte am stärksten ins Bewusstsein der Bewohner des Oppelner Landes dank der gewöhnlich zur Jahresanfang organisierten karitativen Veranstaltung das „Große Schlittern“. Das BJDM stellt das engagierte Team, welches die Aktion organisiert, sowie viele Freiwillige, was von der Offenheit der Jugend der deutschen Minderheit gegenüber Anderen zeugt (zum Schlittern werden traditionell Heimkinder aus der Region eingeladen). Eine Gelegenheit, um an seine Existenz zu erinnern, ist auch eine BJDM-Jahresgala, die meistens mit der Delegiertenversammlung verbunden ist.

- In den Ferien nehmen wir am Austausch mit unseren Kollegen aus Deutschland teil - sagt Katrin Koschny. - Im kommenden Sommer planen wir zwei solche Jugendaustausche. Die jährliche Jugendkonferenz dient sowohl dem Lernen als auch der Integration. Eben ist die Deutsche Kinowoche gestartet – wir sind Partner des diesjährigen Projekts und laden die Oppelner dazu ein, die neuesten deutschen Kinofilme kennenzulernen. Ein weiteres Flagschiff unserer Tätigkeit wird der Weihnachtsmarkt sein, zu dem wir nicht nur die Einwohner von Oppeln vor Weihnachten einladen möchten. Wir treffen uns am 17. Dezember auf dem Oppelner Ring. Vier Mal im Jahr erscheint unsere Quartalschrift „Antidotum”, die ebenfalls an unsere Existenz erinnert. Die letzte diesjährige Nummer wird Mitte Dezember erscheinen, darin werden wir u.a. über die Feierlichkeiten unseres Gründungsjubiläums berichten.

- BJDM ist die einzige selbstständige Organisation der deutschen Minderheit, doch die Minderheit arbeitet mit der Jugend auf verschiedenen Ebenen - sagt VdG-Vorsitzender Bernard Gaida. - Man muss das als Ganzes betrachten und feststellen, dass sich seit 1992 die Jugend, aber auch die Erwachsenen geändert haben. In den Strukturen der Erwachsenen beobachten wir ebenfalls einen schwindenden Enthusiasmus. Es gibt keinen Massenansturm, weil auch ein geringeres Bedürfnis nach Organisierung zu beobachten ist. Was nicht heißt, dass die deutsche Minderheit kleiner wird – das zeigen die Ergebnisse der Volkszählung. Junge Menschen sind in den DFK-Vorständen auf verschiedene Art und Weise vertreten. Die Tätigkeit des BJDM unterstützen wir sehr aktiv. Es ist sehr wichtig, dass die Organisation mit ihren Projekten dort vertreten ist, wo die jungen Menschen wohnen, und auch dort, wo sie studieren.

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