Oberschlesier gedenken der Tragödie

Krzysztof Ogiolda
Krzysztof Ogiolda
Geschichte. Auf dem Friedhof der Opfer des Nachkriegslagers in Lamsdorf wurde an die schlesische Tragödie erinnert. Anwesend waren ehemalige Häftlinge, Vertreter der deutschen Minderheit, der polnischen Mehrheit und Lokalpolitiker.

In Deutsch und Polnisch wurde am Kreuz und den Gedenktafeln mit Namen der etwa 1500 Lageropfer für alle Opfer der Oberschlesischen Tragödie gebeten. Dazu zählen Ermordete von der Roten Armee, Deportierte in den Osten, vergewaltigte Frauen und Verfolgte und Opfer des kommunistischen Sicherheitsdienstes. Es wurden Grablichter angezündet und Blumen niedergelegt.

"Meine Verwandten sind nicht in Lamsdorf umgekommen", sagt Leo Glombik aus Zuzella. "Doch den Einmarsch der Rotarmisten habe ich gut in Erinnerung. Ich kann mich an die Angst vor ihnen erinnern. Ich war damals zwölf Jahre alt. Der erste sowjetische Soldat, der unseren Hof betrat, war betrunken. Zur Begrüßung schoss er in die Wand des Hauses und forderte eine Uhr. Es ist uns gelungen, ihm eine alte und kaputte Uhr zu geben. Doch nach ihm kamen andere. Sie haben Hab und Gut geraubt, vor allem Pferde, Fahrräder und Haushaltsgeräte. In vielen umliegenden Ortschaften floss Blut. Wir hatten Glück. In unserem Dorf gab es keine Massenverbrechen. Ich bin bei den Feierlichkeiten zum ersten Mal, aber ich habe schon lange daran gedacht, hierher zu kommen.

An den Gräbern der Opfer hielt der Vorsitzende des Vereins deutscher Gesellschaften Bernard Gaida eine Ansprache. Er beteuerte, dass für die Opfer der Schlesischen Tragödie der Krieg 1945 nicht aufgehört hat. Deren Leid fordert öffentliches Gedenken. "Der Schmerz und das Leid haben keine Nationalität", sagte Gaida. "Der Ruf nach der Wahrheit ist heute sowohl eine Aufgabe für Polen als auch für Deutsche. Auch die Politiker sollen das Böse klar als Böses benennen, ohne Rücksicht auf andere Umstände. Wir beten an dieser Stelle für die Opfer. Aber wir beten auch für die Täter, Mörder, Vergewaltiger und die Verantwortlichen für die Deportationen und andere Verbrechen. Deren Menschlichkeit fiel auch diesem Krieg zum Opfer".

Im Vorfeld der Feierlichkeiten auf dem Friedhof fand ein zweisprachiger Gedenkgottesdienst in der Pfarrkirche von Lamsdorf. Es wurde für die Nationen gebeten, die zur Vernichtung verurteilt waren, für alle, die im Krieg Leid erfahren haben sowie für den Frieden für Schlesien, Polen, Europa und die ganze Welt.

An den Feierlichkeiten haben Vertreter des Woiwodschaftsvorstandes, Barbara Kamińska und Roman Kolek, sowie der Vizewoiwode Antoni Jastrzembski teilgenommen.

"Das Leid der Oberschlesier war viele Jahre lang ein Tabuthema, ihr Leid sollte aber nicht mit den Regeln des Krieges oder dem Recht auf Rache und Vergeltung gerechtfertigt werden", sagte der Vizewoiwode. "Wir verurteilen mit Recht die Morde an der Zivilbevölkerung in Srebrenica oder in anderen Orten auf dem Balkan. Wir gedenken jener Opfer. Ich finde, dass unsere schlesischen Opfer, von denen viele heute nicht mehr am Leben sind, auch das Recht auf Gebet, Gedenken und einen entsprechenden Beschluss des Sejmiks der Woiwodschaft Oppeln haben".

Am letzten Sonntag im Januar, dem Tag der Oberschlesischen Tragödie, fanden in vielen Kirchen und an vielen Friedhöfen in der Region Gedenkfeierlichkeiten statt. Wie bereits seit zwanzig Jahren fand in Krappitz-Ottmuth eine hl. Messe für die im Januar 1945 ermordeten Einwohner aus der Pfarrgemeinde. Am Denkmal auf dem Friedhof wurde für die Opfer der Rosenkranz gebetet. Der Bürgermeister von Krappitz legte am Denkmal Blumen nieder.
Tłum. Elf

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