Ohne Sprache wird es keine Identität geben

Krzysztof Ogiolda
Krzysztof Ogiolda
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Am Samstag fand in Groß Nimsdorf die Jahresdelegiertenversammlung der SKGD statt. Die Sorge um die deutsche Sprache und die unterschiedlichen Formen des Engagements in der Tätigkeit der deutschen Minderheit im Alltag waren die Hauptthemen.

Die Tätigkeit der Deutschen Minderheit im vergangenen Jahr in der Region resümierte der Vorsitzende der SKGD Rafał Bartek. Er erinnerte daran, dass u.a. für 110 Kindergruppen im Alter zwischen 6 und 11 Jahren in 62 Ortschaften Samstagskurse veranstaltet wurden – dabei wurde Deutsch auf spielerische Art und Weise gelernt.

176 Kinder nahmen an eintägigen Ausflügen in die deutsche Hauptstadt teil, weitere 40 nahmen an einem Workshops in Deutschland und zwar in Bautzen und Umgebung teil und lernten dabei die sorbische Minderheit kennen. Einige Tausend Kinder nahmen an verschiedenen von der SKGD organisierten Wettbewerben teil – u.a. am Wissenswettbewerb über die deutsche Minderheit, am Rezitationswettbewerb usw. Ein Erfolg der deutschen Minderheit sind sicherlich deutsche Fußballschulen – 21 Trainer leiten in 11 Abteilungen 26 Gruppen von jungen Spielern. Insgesamt lernen Deutsch und trainieren Fußball 380 Kinder.

Der Vorsitzende betonte, dass für die Realisierung von jedem Projekt Geldmittel unentbehrlich sind, doch das Engagement der Mitglieder noch wichtiger ist. - Es ist uns gelungen, sehr viel zu machen - sagte er. - Wir brauchen Menschen, wir brauchen Euren Enthusiasmus. Und dieser ist unter der deutschen Minderheit in unserer Region vorhanden. Das beste Beispiel dafür ist, dass beim deutschen Konsulat immer mehr Anträge auf Förderung verschiedener Projekte gestellt werden. Für die Pflege der eigenen Kultur, Sprache, Identität und für den Einsatz bei der Organisation einer jeden Veranstaltung bedanke ich mich von ganzem Herzen. Ich danke für Euer Engagement und Euren Enthusiasmus. Wir werden weiterhin unser Ding machen. Wir haben viel zu tun. Unsere Priorität bleibt die Pflege der deutschen Sprache und Identität.

Nicht schlechter sah die an die Erwachsenen adressierte Tätigkeit der SKGD aus. Für sie hatten DFK-Ortsgruppen Integrationstreffen organisiert (1318 Personen haben sich daran beteiligt). Eines großen Interesses erfreuten sich auch die Deutschkurse im DFK (Anmeldungen laufen über das Büro der Gesellschaft via Internet und die Kurse werden dann überall dort angeboten, wo es genügend Teilnehmer gibt).

Es gab insgesamt 28 solche Lerngruppen und ihre Deutschkenntnisse haben fast 200 Personen verbessert. Insgesamt wurden in den Ortsgruppen über 600 Projekte durchgeführt - fast 400 im Rahmen des Programms der Belebung der Begegnungsstätten, 170 Kulturprojekte erhielten Zuwendungen seitens des deutschen Konsulats in Oppeln und mehr als 20 Kulturprojekte fanden in Zusammenarbeit mit den Kommunen statt. Im vergangenen Jahr fanden auch fünf größere Kreiskonzerte statt. Daran haben 2500 Tausend Menschen teilgenommen.

Die deutsche Konsulin in Oppeln Sabine Haake bedankte sich bei allen Mitgliedern der SKGD, die sich zugunsten der Minderheit und der Mehrheit engagieren. - Die Probleme der Minderheit sind in Deutschland bekannt. Ich versichere, dass das Konsulat über Geldmittel für die Finanzierung der Projekte der Minderheit für das Jahr 2017 verfügt. Einen beträchtlichen Teil dieser Mittel haben wir bereits überwiesen.

Die Konsulin hat auch die Notwendigkeit einer professionellen Tätigkeit der SKGD unterstrichen und den Bedarf nach Aktivität der Mitglieder hervorgehoben.

Die Pläne für das kommende Jahr stellte Zuzanna Donath-Kasiura, Sekretärin der Gesellschaft, vor.
- Unsere Aktivität und unsere Arbeit richten wir immer an konkrete Menschen- sagte sie. - Im Hinblick auf Kinder und Jugendliche sind wir uns dessen bewusst, dass das Erlernen der deutschen Sprache und eine natürliche Zweisprachigkeit für die Zukunft der deutschen Minderheit ausschlaggebend sein werden. Es liegt uns sehr viel daran, dass Deutsch von den jungen Menschen zumindest so oft wie Polnisch benutzt wird. Deutsch, deutsche Kultur und regionale Identität bleiben die Pfeiler, auf denen Identität gebaut wird. Diese muss gefördert und gestärkt werden.

Viele bewährte Initiativen werden weiter entwickelt. Ein Sommercamp wird in der Oberlausitz, in einem wunderbar ausgestatteten Zentrum für Kinder und Jugendliche im Querxenland Seifhennersdorf, veranstaltet. Es laufen Arbeiten an einem neuen Jugendprojekt für Jugendliche ab 12 Jahren, dem Deutschklub, welcher neben der sprachlichen Weiterentwicklung auch auf die Förderung verschiedener Interessen setzt. Die Stärke der Minderheit sind und bleiben auch die Artistengruppen, vor allem Musik- und Tanzgruppen. Die Minderheit betreut 80 solche Gruppen (die Hälfte davon sind Kinder- und Jugendgruppen).

Auch Deutschkurse für Erwachsene werden weiter entwickelt. Die Anmeldungen werden nach wie vor übers Internet möglich sein, doch für konkrete Termine und Orte, damit möglichst viele Interessierte an den Kursen teilnehmen können.

Die Tätigkeit des Bundes der Jugend der deutschen Minderheit stellte Katrin Koschny vor. - Wir konnten neue Menschen gewinnen und haben zwei neue Ortsgruppen in Luboschütz und Deschowitz gegründet - sagte sie. - Insgesamt gibt es zehn solche aktive Ortsgruppen mit insgesamt mindestens 200 Mitgliedern. Weitere einhundert junge Menschen sind bei verschiedenen Projekten engagiert, obwohl sie formell keiner Ortsgruppe angehören. Vor uns liegt im September 2017 das 25. Gründungsjubiläum des BJDM.
Der „Heimat”-Reporter befragte einige Delegierte danach, was die Stärken und Schwächen der Minderheit sind.

- Die Stärke besteht sicherlich darin, das wir konsolidiert sind -meint Paweł Ryborz. - Es ist gut, dass Projekte zur Belebung der Begegnungsstätten in Gang gesetzt wurden, sie versammeln uns. Dort wird auf das Wesentliche Wert gelegt, d.h. auf die Pflege von Sprache und Kultur. Und die Schwächen? Es ist schwierig, die junge Generation zu gewinnen.

- Doch, zum Glück macht die Jugend der deutschen Minderheit an verschiedenen Orten mit - meint Jerzy Mikus, Gemeindevorsitzender der SKGD in Walzen. „Bei uns gibt es in vielen DFK-Ortsgruppen junge Menschen. Sie sind in die Strukturen über Gesangsgruppen, Musikgruppen u.ä. gekommen. Wir haben eine Zukunft.

- Mir fehlt es an Aktivitäten für die mittlere Generation (man kümmert sich hauptsächlich um die Ältesten und die Jüngsten) - meint Bernard Dembczak, Vorstandsvorsitzender des Verbandes Schlesischer Bauern. - Es ist nicht leicht, die Menschen der mittleren Generation zu gewinnen, weil sie mit ihrer Arbeit voll beschäftigt sind. Doch wenn wir keine Idee für sie finden, werden sie eine verlorene Generation bleiben.

Zobacz: Opolskie info [19.05.2017]

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