Samstags kurse gibt es bereits seit 5 Jahren und sie wachsen weiter

Krzysztof Ogiolda
Krzysztof Ogiolda
VdG
Am Samstag wurde im Saal des Weißen Adlers ein weiteres Semester der Samstagskurse beendet. Die Kinder zeigten, was sie gelernt haben und spielten dabei mit der deutschen Sprache.

Nach fünf Jahren geht es dem Projekt der Samstagskurse gut. Am 11. Semester der Samstagskurse nahmen 70 Gruppen, angebunden an die örtlichen DFK-Ortsgruppen, und mehr als 1.000 Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren teil. Der Bedarf ist noch größer. Ryszard Karolkiewicz, der das Projekt im VdG koordiniert, kündigt an, dass man sich bemühen wird im Sommersemester das Projekt um weitere fünf Gruppen zu vergrößern. An den Teilnehmern wird es gewiß nicht fehlen.

Frau Regina Postler vom DFK in Slawentzitz hat den Kurs zum achten oder neunten Mal durchgeführt.

„Ein Teil der Kinder ist von Anfang an dabei, doch es kommen ständig neue hinzu und das ist nicht verwunderlich. Sie treffen sich gerne und spielen zusammen. Deutsch ist ihnen nicht fremd, denn sie lernen es auch in der Schule und im Kindergarten. Doch im Samstagskurs kann man mit der deutschen Sprache spielen. Da bei uns die meisten Kinder kein Deutsch zuhause sprechen, ist der Samstagskurs für sie eine Möglichkeit, in die Sprache einzutauchen und die Barriere der Angst zu überwinden. Denn der Lehrer spricht ständig Deutsch zu ihnen. Der Kontakt mit der deutschen Sprache in einer guten Atmosphäre ist bei dem Kurs sogar wichtiger als die Steigerung der sprachlichen Kompetenzen.”

Frau Dorota Rybczyk-Heinz hat im DFK in Körnitz den Samstagskurs zum ersten Mal geleitet. „Die Kinder waren an der neuen Initiative sehr interessiert und haben sich gegenseitig ermutigt mitzumachen: Sie sagten zueinander: „Komm, denn es gibt etwas Interessantes“. Leider musste ich manchen Kindern absagen, denn die Gruppe ist sowieso mit 19 Teilnehmern recht groß. Kinder, die dabei waren, fragten ständig, wann es das nächste Treffen gibt. Das ist erfreulich. Der Renner waren alle möglichen Kleintheater Vorstellungen - die Kinder treten gerne auf der Bühne auf - und Basteln. Das Krippenspiel und die Theaterszene über den Sankt Martin fanden auch Gefallen. Das Basteln hat sich beim Vorbereiten eines Bären aus einem Plastikbecher bewährt, wir haben auch einen Adventskalender gemacht. Manche Teilnehmer haben bei dem Kurs sicherlich ihr Deutsch verbessert. Sie haben alle mehr Eifer und Mut, um weiter Deutsch zu lernen“.

Eine Rekordzahl an Teilnehmern gab es im DFK in Kujau, wo an dem Semester zum fünften Mal 26 Kinder teilgenommen haben.

„Ich wollte niemanden wegschicken”, gibt Grażyna Bober zu. „Die Arbeit mit einer so großen Gruppe von Kindern war dank der Hilfe der Eltern möglich. Die Mütter haben toll mitgemacht. Für jedes Treffen haben zwei Mütter Kuchen für uns gebacken. Bei dem Kurs haben sie den jüngeren Kindern bei handwerklichen Arbeiten wie Malen oder Ausschneiden geholfen. Alleine würde ich es mit einer solch großen Gruppe nicht schaffen. Am Backen von Weihnachtsplätzchen waren alle Mütter engagiert. Die Kinder zeigen gerne den Erwachsenen, was sie gelernt haben. Daher fand am Ende eine Theatervorstellung für Eltern und Großeltern unter dem Titel „Die kleine Maus sucht Freunde” statt - wir haben sie bei dem Abschlusstreffen in Oppeln gezeigt. Bei uns wurde der Samstagskurs zur Tradition. Die älteren Geschwister bringen ihre jüngeren Geschwister mit. Ich hoffe, dass es uns im Frühling gelingt, zwei Gruppen zu gründen.“

Während der Veranstaltung am Samstag zog Ryszard Karolkiewicz mit den anwesenden Kindern in deutscher Sprache ein Resümee der Herbstedition. Die Teilnehmer erinnerten sich an das gemeinsame Basteln, Vorbereitung von Erntekronen, von Sankt Martin- oder Halloween-Laternen, Backen von Adventsplätzchen, Theatervorstellungen oder gemeinsames Geburtstagsfeiern.

„Jedes Semester hat ein Leitmotiv”, sagt Herr Ryszard. „In diesem Jahr waren es Traditionen und Bräuche. Man hat an den Advent und Weihnachten, Nikolaus oder Sankt Martin angeknüpft. Wie immer liegt uns daran, dass der Samstagskurs nicht nur Kinder, sondern auch Eltern und breiter gedacht den DFK, in dem der Kurs veranstaltet wird, aktiviert. Ein Treffen im Semester ist so konzipiert, dass es ein offenes Treffen für Eltern und Großeltern ist. Doch viele kommen während des ganzen Semesters, um den Lehrer zu unterstützen.”

Das Wintersemester ist gerade beendet, doch die Veranstalter denken schon an das nächste. Das Aufnahmeverfahren wird wohl im Februar stattfinden und der Unterricht beginnt ab März, damit man zehn Treffen bis zu den Sommerferien durchführen kann.

Die Gäste des Treffens am Samstag waren die Konsulin der Bundesrepublik Deutschland in Oppeln Sabine Haake und Vorstandsvorsitzender des VdG Bernard Gaida.

Die Konsulin sprach mit den Eltern. Sie fragte warum sie ihre Kinder zum Samstagskurs schicken. Sie antworteten, dass es die Sprache der im Oppelner Land lebenden Minderheit und die Sprache der Nachbarn, der Deutschen, ist. Sie haben hervorgehoben, dass die Deutschkenntnisse die Bildungschancen ihrer Kinder erhöhen und für die Zukunft ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

„Das ist eine Investition in die Zukunft Ihrer Kinder”, sagte Sabine Haake. „In die Region kommen viele Investoren aus Deutschland. Jene, die heute Kinder sind, werden irgendwann mal Mitarbeiter sein. Es ist wichtig, dass sie eine Arbeitsstelle hier finden, ohne wegfahren zu müssen. Schickt also die Kinder nicht nur in den Samstagskurs, sondern auch in den Deutschunterricht in der Schule.”

Bernard Gaida unterstrich wiederum, dass Samstagskurse, obschon sie schön sind, eine regelmäßige Bildung nicht ersetzen können. Er erzählte den Eltern von den Bemühungen um die Gründung eines Bildungszentrums mit einem zweisprachigen Gymnasium und Lyzeum. Als Beweis dafür, dass die deutsche Sprache nicht nur im Bereich hoher Kultur zugute kommt, erzählte er Witze von Antek und Franzek.

Einen Großteil der Teilnehmer des Samstagstreffens machten Eltern aus. Frau Aleksandra Sowada kam aus Groß Stein. Am Samstagskurs nahm ihr Sohn Marcel teil.

„Das ist eine Freude, dass die Kinder dank den Samstagskursen die deutsche Sprache nun anders sehen. Das ist toller Spaß für sie. Dadurch, dass die Gruppe vom Alter her sehr gemischt ist, lernen die jüngeren Kinder von den älteren, die Älteren helfen den Kleinen. Ich selbst spreche Deutsch und sehe bei den Kindern Fortschritte. Wenn sie vom Kurs nach Hause kommen, singen sie Lieder, die sie gelernt haben. Wenn ich das Lied kenne, singe ich mit. Ich denke, dass das Interesse in Groß Stein an dem Samstagskurs groß ist, viele Eltern warten bereits auf die Fortsetzung“.

Bożena Musioł aus Zellin kam mit ihrer achtjährigen Tochter Natalia zu dem Treffen. „Das ist mir wichtig, dass meine Tochter gut Deutsch kann, weil wir in Deutschland Familie haben, mein Mann arbeitet dort. Kinder aus unserer Familie, die in Deutschland leben, sind auch zweisprachig, weil sie Polnisch lernen. Unsere Kinder lernen wiederum die deutsche Sprache. In den Sommerferien waren alle Kinder aus unserer Familie hier und dort positiv überrascht, dass sie sich ohne Probleme verständigen können. Die Sprache ist darüber hinaus eine Zukunftsinvestition. Es ist bekannt, dass von hier viele Menschen in den Westen zur Arbeit fahren. Die Kenntnisse einer jeden Sprache, auch des Deutschen, erhöhen die Zukunftschancen eines Menschen. Mir fiel auf, dass sich bei meinem Kind nach dem Samstagskurs die Aussprache verbessert hat, so als ob der Sprechapparat lockerer geworden wäre und sich zugunsten der deutschen Sprache etwas umgestellt hätte”.

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