Wer auf Deutsch singt, spri cht Deutsch zweimal

Tłum. ELf
Archiwum Prywatne
Am Samstag und Sonntag trafen sich im Gemeindezentrum in Walzen beim 25. Jubiläums-Wettbewerb Chöre und Gesangsgruppen der deutschen Minderheit.

Dieses Festival ist seit einem Vierteljahrhundert sehr wichtig für das Milieu der deutschen Minderheit - meint Zuzanna Donath-Kasiura, Schriftführerin des Vorstandes der SKGD und seit sehr vielen Jahren verantwortlich für die Kultur der deutschen Minderheit.

- Walzen ist ein Ort, wo die Sänger auftreten und sich mit anderen vergleichen können. Hier findet zweifelsohne Promotion der deutschen Sprache und Kultur statt. Vor Jahrhunderten schrieb der heilige Augustin, dass wer singt, betet zweimal. Ich denke, dass es mit der Sprache und Identität genauso ist. Wenn jemand auf Deutsch singt, dann ist es so, als ob er zweimal Deutsch spricht. Denn beim Gesang engagieren wir uns emotional sehr, die gesungene deutsche Sprache, die man in einem Lied hört, bleibt tiefer im Kopf und in der Seele hängen.

Das Gemeindekulturzentrum in Walzen sorgte dafür, dass das diesjährige Festival bei den Teilnehmern tief in Erinnerung bleiben wird.

-Wir haben uns sehr darüber bemüht, dass das Jubiläum perfekt organisiert wird- sagt Direktor des Kulturzentrums Marek Śmiech. - Wie immer seit 25 Jahren bekamen die Sänger und das Publikum schmackhafte Berliner, hergestellt von einer befreundeten Bäckerei. Darüber hinaus haben wir am Samstag die Chormitglieder zu einer Jubiläumstorte, die vom Oppelner Marschallamt gesponsert wurde, und am Sonntag die Mitglieder der Gesangsgruppen zu einem warmen Abendessen eingeladen. Wir freuen uns, dass die Sänger von der deutschen Minderheit bei uns die Möglichkeit haben, sich mit anderen Choren und Gesangsgruppen zu vergleichen, weil das immer für weitere Arbeit motiviert. Durch das Singen halten sie ihre deutsche Identität aufrecht und verbessern die deutsche Sprache.

Am Samstag nahmen 7 Chöre der deutschen Minderheit und am Sonntag 23 Gesangsgruppen am Wettbewerb teil. Die Ergebnisse des Wettbewerbs sind folgende:

Chöre - 1.Platz „Brosci Chorus” aus Broschütz, zweiter Platz ex aequo „Canthabiles” aus Konty, „Bel Canto” aus Groß Neukirch und „Krappitzer Chor” aus Krappitz, dritter Platz „Heimatklang” aus Klodnitz. Eine Auszeichnung erhielten: Chor „Tarnau” aus Tarnau und „Glogovia” aus Oberglogau.

Gesangsgruppen - 1. Platz „Ligockie Wrzosy” aus Ellguth Proskau, den zweiten Platz teilten sich: „Przysieczanki” aus Przyschetz, „Kupskie Echo” aus Kupp und „Frohsinn” aus Leschnitz; dritten Platz belegten „Cantate” aus Czarnowanz und „Dobrzenianki” aus Gross Döbern. Auszeichnungen erhielten: „Dzióbki” aus Biestrzynnik, „Echo” aus Groß Stein und „Walczanki” aus Walzen. Vierzehn Gesangsgruppen erhielten Diplome für Teilnahme.

Den Siegerchor „Brosci Chorus” leitet Ewa Magosz (im Chor singen u.a. sowohl die Eltern als auch die Töchter der Dirigentin).

- Unsere Choristen sind fantastisch und verliebt in die Musik - sagt Frau Ewa. -Das sind Amateure, doch sie geben alles und ich habe ihnen gegenüber auch hohe Erwartungen. Ich denke, dass wir als Chor noch Reserven haben. Ich schaue mit Optimismus in unsere Zukunft.

Dem Chor gehören 20 Personen an, doch am Sonntag konnten nur 16 auftreten. Der Sieg dürfte für sie eigentlich keine Überraschung sein. Beim Festival in Walzen sind sie bereits zum zehnten Mal aufgetreten. Sie haben schon sechs Mal gewonnen und waren immer unter den Preisträgern.

- Wir sind ein Dorfchor und sind mit der deutschen Minderheit verbunden - sagt Frau Magosz. „Wir haben im Jahr 1991 angefangen und entstammen der deutschen Minderheit, doch wir singen auch auf der Bühne und in der Kirche. Wir waren auch schon dabei beim „Śląskie śpiewanie” („Schlesisches Singen“) in Lugnian, beim Weihnachtsliederwettbewerb in Lamsdorf und beim Eichendorffliederfestival in Ratibor.

- Sieben Chöre beim Wettbewerb ist ein sehr gutes Ergebnis - meint Zuzanna Donath-Kasiura. - Es gab Jahre mit nur drei teilnehmenden Chören. Choristen sind ehrgeizige Menschen, wenn sie merken, dass sie ein schlechteres Jahr haben, verzichten sie ab und zu auf den Auftritt in Walzen. Für viele Gesangsgruppen ist schon das gemeinsame Singen sehr wertvoll. Die Chorsänger sind mehr auf das Niveau und Qualität ausgerichtet. Zum Glück bedeutet dies nicht, dass das Repertoire „steif“ bleibt. Viele Gruppen fühlen sich sowohl beim klassischen Repertoire als auch bei den Liedern der „Comedian Harmonists”, des männlichen Sextetts, welcher von Harry Frommerman gegründet und international in den 1920er Jahre bekannt wurde, sehr wohl.

Einen Erfolg in Walzen feierten Gruppen, die von Frau Agnieszka („Kupskie Echo”) und Przemysław („Ligockie Wrzosy”) Ślusarczyk geleitet werden.

„Zu diesem Wettbewerb fahren wir seit 2005 - sagt Przemysław Ślusarczyk. - Die Vorbereitungen sind immer mit anstrengender Arbeit verbunden. Das Repertoire gestalten wir gemeinsam. Wenn irgendein Lied in der Vorbereitungsphase nicht gut ankommt, muss man es oft erst für später lassen. Wir singen Lieder aus den 1960er, 1970er und 1980er Jahren, doch im Repertoire kommen auch Lieder unserer Sängerinnen vor. Für „Kupskie Echo” Texte schreibt Maria Koschny. Wir singen diese zu meiner Musik, die von Agnieszka bearbeitet wird. Bei „Ligockie Wrzosy” schreiben die Liedertexte Aniela Czollek und Helena Nowak.

Frau Ślusarczyk hebt hervor, dass in den Gesangsgruppen das soziale Moment besonders wichtig ist. Hier tritt man für die Idee auf, doch es zählt sowohl das Treffen an sich der Musiker, welches mit dem Singen verbunden ist, als auch die Möglichkeit, sich nach außen zu präsentieren.

- Leider beobachten wir seit Jahren einen Rückgang in den Auftrittsmöglichkeiten für die Gesangsgruppen“, sagt sie. Das Problem sind sowohl Finanzen (es geht z.B. um die Erstattung der Fahrtkosten), als auch die Tatsache, dass manche Milieus sich nach außen schließen. Es sieht so aus, dass die lokale, regionale Kultur abstirbt.

Zuzanna Donath-Kasiura unterstreicht, dass zum Glück die Gesangsgruppen selbst nicht aussterben und viele Sänger den Eindruck erwecken, als ob ihnen die Musik einige Jahre abgenommen hätte.

„Wir beobachten bei den Gruppen zwei Strategien”, sagt Frau Zuzanna. „Manche Gruppen üben und singen in fast der gleichen Besetzung seit 25 Jahren. Andere - und dieses Denken liegt mir vielleicht näher - verstärken laufend ihre Gruppen mit neuen Personen. Es ändern sich auch die Leiter der Gruppen.

Ähnlich gestaltet sich die Sache mit dem Repertoire. Frau Zuzanna betont, dass klassische Volkslieder, die auch von den Eltern und den Großeltern gesungen werden, immer noch populär sind. Doch gleichzeitig greift ein Teil der Gesangsgruppen zu moderneren deutschen Leidern, einschließlich der Popmusik.

Die Mitveranstalter des Festivals waren: das Gemeindekulturzentrum in Walzen, der Schlesische Selbstverwaltungsverband und die SKGD.

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