Wie sollte man die Minderheitensprachen schützen?

Krzysztof Ogiolda
Krzysztof Ogiolda
Wissenschaftler und Vertreter von Minderheiten aus ganz Europa diskutierten im italienischen Bozen über die europäische Sprachpolitik gegenüber Regional- und Minderheitensprachen.

Das Symposium in der Hauptstadt der autonomen Provinz Südtirol veranstaltete die Europäische Akademie in Bolzen und die Föderalistische Union Europäischer Nationen (FUEV) mit dem Sitz in Brüssel. Die deutsche Minderheit in Polen repräsentierte der Vorstandsvorsitzende des VdG Bernard Gaida.

An der Konferenz unter dem Leitthema "Europäische Sprachpolitik gegenüber Regional- und Minderheitensprachen" haben Wissenschaftler von den Universitäten in Bozen, Brüssel, Kaschau, Hamburg, sowie Vertreter des Europarates, der Europäischen Kommission und viele europäische nationale Minderheiten teilgenommen. Es wurde über den gegenwärtigen Umsetzungsstand der Europäischen Charta der Minderheiten- und Regionalsprachen, den Lissabonner Vertrag sowie Pläne der Europäischen Kommission im Bereich der Unterstützung der Minderheitensprachen diskutiert.

"Man hat nicht nur über die Tradition der Antidiskrimi-nierung in Europa, sondern auch über eine neue Philosophie der Sprachenbetrachtung gesprochen", berichtet Bernard Gaida. "Es wurde unterstrichen, dass Staaten, welche die Europäische Charta ratifiziert haben, sich nicht nur dazu verpflichtet haben Minderheiten- und Regionalsprachen nicht zu diskriminieren und respektieren, sondern diese als ihr eigenes Kulturerbe zu betrachten. Und dieses Erbe muss geschützt und entwickelt werden."

Man wurde sich darüber einig, dass der Übergang von der passiven Toleranz der Minderheitensprachen zu deren authentischen Unterstützung fast überall in Europa mit Schwierigkeiten konfrontiert wird. Rückhalt für die Minderheitensprachen geben auch die Vereinbarungen des Lissabonner Vertrages und der die Charta der Grundrechte, welche von Polen nicht unterzeichnet wurde.

In Referaten und Diskussionen wurde unterstrichen, dass Europäer vielsprachig sein sollten, wenn sie als Europäer eine Einheit bleiben und die Vision der Väter der Union verfolgen möchten. Vielmals wurde der von der FUEV verbreitete Spruch wiederholt: "Die Einsprachigkeit ist heilbar und für die Medizin ist es nie zu spät".

Während des Treffens wurden Programme vorgestellt, die geholfen haben ernsthaft bedrohte Sprachen, wie Wallonisch und Ladinisch (ein Dialekt der rätoromanischen Einwohner von Südtirol) zu erhalten. Als bedrohte Sprachen wurde jene qualifiziert, die zu verschwinden drohen. Es wurde unterstrichen, dass dieses Phänomen auch generell starke Sprachen betrifft. Ein Beispiel dafür kann auch Deutsch sein. Über einhundert Millionen Menschen in Europa sprechen diese Sprache und sie ist an für sich natürlich nicht bedroht. Dennoch gibt es Orte und Länder, wo er als bedroht betrachtet werden kann.

"Die deutsche Sprache in Polen, bedarf wie viele andere Minderheitensprachen in Polen Schutz und Unterstützung", fügt Bernard Gaida hinzu. "Hierfür erwarten wir solche Formen der Akzeptanz, wie vor allem die Entwicklung der Bildung und des Schulwesens. Unerlässlich ist vor allem die Verbreitung und Popularisierung der zweisprachigen Bildung. Wichtig ist ebenfalls die Anwesenheit der deutschen Sprache in der Öffentlichkeit, auch in Form von zweisprachigen Ortsschildern".
TŁUM. ELF

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