Wir machen Amerika nicht nach

Krzysztof Ogiolda
Krzysztof Ogiolda
Norbert Rasch
Norbert Rasch
Norbert Rasch, Vorstandsvorsitzender der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien

- Sie sind gerade von einer langen Reise in die multikulturellen Vereinigten Staaten zurück gekehrt. Welche Schlußfolgerungen für den Vorsitzenden der Deutschen in der Region folgen mach dieser Reise?
- Die Studienreise nach Amerika habe ich eben als Vorsitzende der SKGD auf Einladung des Staatsdepartements gemacht. Die Schlußfolgerungen sind stark differenziert. Optimistisch waren die Ergebnisse der Beobachtungen im Bereich Gesellschaft und Wirtschaft. Hier war die Zusammenarbeit der kleinen und mittleren Betriebe mit den Universitäten sehr ermutigend. Wirtschafts- und Handelskammer, die von Minderheiten betrieben wurden, waren sehr rege.

- Wie sieht es mit der Pflege der Indentität aus?
- Auf die Identität der Minderheiten legt man in diesem immer noch jungen Staat keinen großen Wert. Emigranten, die nach Amerika gekommen sind, wollten schnell amerikanisch sein und sie wollten die eigenen Wurzeln nicht immer pflegen. Deutsche, die ich dort kennengelernt habe, sprechen in der dritten Generation kaum Deutsch, in der vierten Generation meistens gar nicht. Sie sind stolz, dass sie drei Mal im Jahr in der Kirche deutsche Weihnachtslieder singen können. Dort gab es kein Interesse für die Bildung ,,in der Sprache des Herzens". Somit geht die Identität nach ein paar Jahrzehnten verloren. Es ist ein Hinweis und eine Mahnung für uns.

- Fast direkt aus den USA sind sie nach Warschau gefahren um das Dokument am ,,Runden Tisch" zu unterzeichnen...
- Es wurde eine Erklärung bezüglich der Unterstützung der deutschen Minderheit und der Polen in Deutschland unterzeichnet. Ein ,,großes" Dokument anläßlich des 20. Jahrestages des Nachbarschaftsvertrages liegt noch vor uns. Aber mit dieser Erklärung sind wir sehr zufreiden. Die polnische Seite will ein paar neue Themen ansprechen. Es soll u.a. in den Strukturen der deutschen Minderheit eine Einheit entstehen, die sich mit der Erforschung unserer Geschichte und unserer Gesellschaft beschäftigen soll. Ich habe von einem solchen Institut bei meiner Ansprache vor meiner Wahl zum Vorsitzenden gesprochen. Das sollte eine Priorität für uns sein.

- Die in Deutschland lebenden Polen werden auch zufrieden sein?
- In den Gesprächen klangen sie zufrieden. Sie haben zugegeben, dass sie sogar mehr erreicht haben, als sie erwartet haben. In diesem Dokument betreffen mehr Punkte sie als uns, weil sie am Start eine schlechtere Position hatten. Die Verpflichtungen der deutschen Regierung gegenüber den Polen in Deutschland werden von konkreten Daten begleitet. Bis jetzt glauben sie nicht ganz daran, dass es alles in Erfüllung geht. Ich denke, dass ihnen an positiver Erfahrung fehlt.

- Kommen wir zurück zur Oppeln. Wann wird die deutsche Minderheit die Kandidatenlisten in den Sejm und Senat preisgeben?
- Gleich nach der Rückkehr aus den Staaten haben wir die Wahlaufgaben aufgeteilt. Eine davon betrifft die Schließung der Listen bis Ende Juni. Dafür ist Ryszard Galla und ich zuständig. Den Kern haben wir bereits zusammengestellt. Anfang Juli sollen sie vom Vorstand angenommen werden und gleich danach fangen Schulungen an.

- Auf die Liste in den Senat wird Norbert Rasch stehen?
- Er ist als solcher vorgesehen. Aber die Entscheidung ist vom Vorstand abhängig.

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