Eichendorff immer noch aktuell

Krzysztof Ogiolda
Krzysztof Ogiolda
Kultur. In der gut gefüllten Caritas-Bibliothek konnte man schöne Poesie in Deutsch und Polnisch hören.

Ein musikalisch-literarischer Abend unter dem Motto "Joseph von Eichendorffs Gedichte und Texte neu erleben" fand am Mittwoch in der Oppelner Caritas-Zentralbibliothek in Oppeln statt, die den Namen des Dichters trägt.

Es war ein Teil der Feierlichkeiten anlässlich des 20. Gründungsjubiläums des VdG.
"Wir sind Eichendorff an diesem Ort oft begegnet", sagte Pfarrer Dr. Piotr Tarlinski, Minderheitenseelsorger und Direktor der Einrichtung, als er das zahlreich versammelte Publikum begrüßte. "Wir haben ihn aus historischer Sicht betrachtet, Literaturwissenschaftler haben seine Werke analysiert. Heute möchten wir seine Gedichte einfach hören und die Schönheit seiner Worte spüren."

Bogdan Zieliński, Schauspieler des Kochanowski-Theaters in Oppeln, und Karina Niemiec von Pro-Futura trugen Eichendorffs Gedichte auf Polnisch bzw. auf Deutsch vor.
"Eichendorff hat viel mit Mickiewicz gemeinsam", meinte Bogdan Zieliński. "Er erlebt ähnlich den Schöpfer und die Kontakte zur Heimat. Man liest ihn mit Vergnügen. Als die Kollegin die Gedichte in Deutsch vortrug, haben viele ältere Zuhörer gemeinsam mit ihr die Strophen rezitiert. Es war sehr berührend."

"Ich kenne die Gedichte noch aus der Grundschule, weil ich sechs Jahre lang die deutsche Schule besucht habe", sagte Frau Kunegunda aus Comprachtschütz. "Es ist unser schlesischer Dichter, er stand also auch auf dem Schulprogramm. Und es war eine sehr gute pädagogische Idee."
Zu dem Treffen nach Oppeln kam auch Paweł Ryborz, Leiter des Oberschlesischen Kultur- und Begegnungszentrums in Lubowitz.

"Alles, was mit Eichendorff verbunden ist, ist für unser Zentrum und für mich persönlich interessant." Den Großteil seiner Texte kenne ich, weil wir seine Lieder mit Gästen aus Deutschland und Polen bei uns singen. Aber ich hörte mit Vergnügen zu. Es stellt sich heraus, dass Eichendorff mit seinen Reiseeindrücken aus ganz Europa hoch aktuell ist. Er reiste und vermisste seine Heimat, wie viele unsere Verwandten. Unsere Welt ist auch seine Welt."

Im Publikum sorgten Grundschüler aus Dembio für Aufsehen. "Wir organisieren seit Jahren Rezitationswettbewerbe in Deutsch, ich wollte, dass sie hören, wie man einen Text in Polnisch und Deutsch vorträgt", sagte Maria Kanz, Lehrerin für Deutsch und Religion. "Ich bin auch deswegen gekommen, weil es ab dem nächsten Jahr eine zweisprachige Klasse in der Schule geben wird und ich den Schülern zeigen wollte, wie die Zweisprachigkeit funktionieren kann. Es haben neun Freiwillige die Einladung angenommen. Wir freuen uns darüber."

Besonders berührt war das Publikum vom Auftritt von Anna Wiktoria Swoboda, die auf einer Laute Werke schlesischer Komponisten spielte.

"Die Laute hat dreizehn sogenannte Chöre", sagte Frau Anna. "Ab Ende des 18. Jahrhundert kam dieses Instrument aus dem Gebrauch, aber vorher war es sehr populär. Ich spielte hier u.a. die Musik von Silvius Leopold Weiss aus Grottkau. Im 18. Jahrhundert war er ein echter Star, wie wir es heute sagen würden. Er gab Konzerte in ganz Europa. Er traf und spielte u. a. mit Johann Sebastian Bach".

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