Wen haben diese Ortsschilder gestört?

Redakcja
Paweł Stauffer
Problem. Kaum hat man in der Gemeinde Lugnian geschafft zweisprachige Ortsschilder aufzustellen, und schon wurden manche umgestürzt, andere beschmiert. Nach Meinung des Gemeindevorstehers sind das die Folgen von "Gastauftritten" von Wandalen.

Die Ortsschilder wurden um die Jahreswende aufgestellt.
"In der ganzen Gemeinde haben wir 66 Ortsschilder und 8 Wegweiser", sagt der Gemeindevorsteher von Lugnian Krystian Baldy.

"Den Beschluss über die Einführung der zweisprachigen Ortsnamen hat noch der alte Gemeinderat in Februar 2009 gefasst. In das Gemeinderegister, auf deren Gebiet zweisprachige Ortsnamen in der Mindersprache verwendet werden, wurde Lugnian am 30. April 2010 eingetragen. Alle unsere Ortsschilder stehen auf Landes-, Woiwodschafts- und Kreisstrassen und die Kosten belaufen sich auf 48 tausend Zloty.

Der Gemeindevorsteher macht kein Geheimnis aus seiner Freude darüber, dass Lugnian nun zu der langen Liste von Gemeinden mit zweisprachigen Ortsschildern, auf der bereits 26 Namen stehen, gehört. Insbesondere, weil er als damaliges aktives Mitglied des Vorstandes der deutschen Minderheit in Lugnian den Antrag auf Einführung von zweisprachigen Namen gestellt hatte.

"Ich habe zweisprachige Ortsschilder in vielen Orten in Europa gesehen - bei Budapest, an der italienisch-österreichischen Grenze oder in der Gegend von Bautzen", fügt Krystian Baldy hinzu.

"Ich denke, dass sie auch bei uns ein Zeugnis davon sind, dass sich in der Geschichte die Machthaber gewechselt haben, aber nebeneinander Polen und Deutsche in Frieden gelebt haben. Wir wollen mit den Ortsschildern niemanden reizen. Wir haben absichtlich keine offizielle Enthüllung organisiert, um keine Akte von Aggression zu provozieren."

Es hat aber leider nicht geholfen. Am Donnerstagabend wurden Tafeln in Jellowa zugeschmiert und in Kollanowitz wurde ein Schild umgeworfen und aus der Erde ausgerissen. Die Täter waren vermutlich drei Männer, die mit einem hellen Skoda Combi unterwegs waren.

"Ich glaube, dass es nicht unseren Einwohnern an Toleranz gefehlt hatte", meint Krystian Baldy. "Es wurden nur diese Ortsschilder zerstört, die von der Umgehungsstrasse sichtbar sind. Alles deutet darauf hin, dass es "Gastauftritte" waren.

Jemand, der auf unserem Gebiet vorbeigefahren war, war unzufrieden, weil er etwas Neues in der Landschaft entdeckt hatte und es zerstören wollte. Ich weiß nicht, ob es sich bei der Zerstörung nur darum handelte, dass es deutsche Ortsnamen waren oder wollten die Wandalen halt irgendetwas zu zerstören."

Das bedeutet nicht, dass die Ortschilder allen gefallen. Nach Meinung des Gemeindevorstehers ist es besonders beunruhigend, dass den Sinn der zweisprachigen Ortsschilder öfters nicht ältere Menschen in Frage stellen, die den Krieg mit seinen Grausamkeiten in Erinnerung haben, sondern junge Menschen.

Rafał Bartek, Sekretär der SKGD und Mitvorsitzender der Gemeinsamen Kommission der Regierung und nationalen Minderheiten, vertritt die Meinung, dass die Vorraussetzung für die Akzeptanz der Zweisprachigkeit darin liegt, dass die Ortsschilder nicht als Besitz der Minderheit, sondern ein gemeinsames Gut, auch von der Mehrheit und insbesondere von den Eliten anerkannt werden.

"Es ist etwas schade, dass diese Eliten mit dem Woiwoden und den Minderheitenbeauftragten an der Spitze bei weiteren Akten von Zerstörung der Ortsschilder nicht entscheidend Stellung dazu nehmen", meint Rafał Bartek. "Wir sollten dieses Phänomen weder unterschätzen, noch sich daran gewöhnen.

Ich erinnere mich noch an die emotionale Reaktion des Ministeriumsvertreters bei der Konferenz für Minderheitenbeauftragte in Groß Stein als sich herausgestellt hatte, dass es insgesamt zu 170 Fällen von Zerstörung der Ortsschilder kam. Ich verstehe die Vorgehensweise des Gemeindevorstehers, denke aber, dass man zweisprachige Ortsschilder offiziell enthüllen soll, in Anwesenheit von offiziellen Vertretern und der Mehrheit. Es gibt dann jedes Mal die Gelegenheit, alle an die Bedeutung der zweisprachigen Ortsschilder zu erinnern.

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