Deutschsein kann keine Beleidigung sein

Krzysztof Ogiolda
Krzysztof Ogiolda
Bernard Gaida
Bernard Gaida
Bernard Gaida, Vorsitzende des Vereins deutscher Gesellschaften in Polen

- Der Verein deutscher Gesellschaften hat mit einer scharfen Erklärung auf die letzte Aussage von Jarosław Kaczyński über Schlesier und Deutsche reagiert. Was hat euch dazu bewogen?
- Ich weiss nicht, ob es eine scharfe Erklärung war. Ich weiss allerdings, dass eine solche Einstufung der polnischen Bürger aufgrund deren Nationalität an den in Polen und Europa geltenden Standarts vorbei geht. Solche Aussagen, zumindest seitens der Vertreter der zentralen Machthaber hat man nicht gehört. Diesmal hat eine solche Meinung die Führungskraft der zweitgrößten Partei geäußert. Das beunruhigt.

- Jarosław Kaczyński meint, dass siejenigen, die sich zum Schlesietum bekennen, ,,getarnte Deutsche" sind.
- Diese Aussage ist skandalös. Aber wir stellen mit Schmerz fest, dass Personen und Milieus, die Herrn Kaczyński für seine Aussage kritisiert haben, darunter PJN, nicht gemerkt haben, dass seine Worte auch für uns Deutsche beleidigend sind.

- Warum sind sie für euch beleidigend?
- Laut der Vorsitzenden der PiS, wären Schlesier, auch wenn es sie gäbe, letztendlich zu akzeptieren. In seinen Augen disqualifizuert sie erst diese ,,getarnte deutsche Option". Es sieht also aus, dass die in Polen lebenden Deutschen schlechtere Bürger sind als andere. Mehr sogar. Nach dieser Logik ist Deutschsein eine Beleidigung und disqualifiziert gute Bürger. Dabei hat Polen doch die Rahmenkonvenz zum Schutz von nationalen Minderheiten akzeptiert. Sie hat damit die nationalen Minderheiten als eine Bereicherung anerkannt. Unterdessen wurden wir verleumdet und zusätzlich in der Region den Polen gegenübergestellt.

- Habt ihr vor eine Anzeige zu erstatten?
- Wir schliessen es nicht aus. Wenn wir zu der Überzeugung kommen, dass eine solche Anzeige wirksam sein könnte, dann ja.

- Jarosław Kaczynski hat der deutschen Minderheit Unloyalität vorgeworfen und berief sich dabei auf die Entfernung des Staatswappens vom Landratsamtgebäude in Gross Strehlitz.
- Wir waren nur dann loyale Bürger, als man sich offiziell nicht zum Deutschtum bekennen durfte. Wir sind in den vergangenen 20 Jahren stets loyal. Nicht nur als Einzelbürger. Wir wirknn in den Kommunen auf Gemeinde-, Kreis- und Regionalebene mit und haben zur Entwicklung Polens beigertragen. Wir arbeiten für Frieden und Aussöhnung. Und das Entfernen des Wappens ist eine alte Sache und ein Einzelfall gewesen.

- Samt der DM hat auch die Bürgerplattform für die Koalitionsschließung mit den Deutschen abbekommen.
- Die Worte Herrn Kaczyński weisen darauf hin, dass von den Wählern gewählte Mitglieder der deutschen Minderheit für die Tatsache, dass sie Deutsche sind, stigmatisiert werden sollten. Aber das gleiche Denken gab es auch bei der Bürgerplattform, als wir beim ersten Mal aus der Koalition, zugunsten der SLD verdrängt wurden.
Tłum.ELF

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