Es gibt Samstagsschulen, also wird es auch Schulen geben

Krzysztof Ogiolda
Krzysztof Ogiolda
Bernard Gaida
Bernard Gaida
Bernard Gaida, Vorsitzender des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften (VdG)

- Während des Treffens mit den Lehrern, die die Samstagskurse leiten, sagten Sie, dass der deutschen Minderheit eine weitgehende Umgestaltung der Bildungsstrategie bevorsteht. Was bedeutet das in der Praxis?
- Die momentan geltende Strategie, ein vom Ministerium und der Deutschen Bildungsgesellschaft unterzeichnetes Dokument aus dem Jahr 2005, entspricht nicht mehr der heutigen Lage. Wir wollen vor allem Wert auf eine höhere Qualität des Deutschunterrichts legen.

- Höher im Verhältnis wozu?
- Zu der heutigen Praxis, wo eine große Mehrheit der Kinder und der Jugendlichen drei Deutschstunden wöchentlich hat. An Gymnasien sind es manchmal drei Stunden Deutsch als Fremdsprache plus drei Stunden muttersprachlichen Unterricht.

- Es ist gar nicht so wenig.
- Aber der nächste Schritt, den wir jetzt anstreben und welchen das polnische Bildungsgesetz zulässt ist die Zweisprachigkeit, also bilinguale oder eventuell auch deutschsprachige Klassen und Schulen.

- Bleibt die Gründung einer Schule mit der Trägerschaft der SKGD und des VdG weiterhin ein strategisches Ziel der deutschen Minderheit?
- Das strategische Ziel besteht nicht im Besitz eines Schulgebäudes. Es geht vielmehr um die Verbreitung des zweisprachigen Bildungssystems. Wenn sich dieses System in den öffentlichen Schulen etabliert, hat die Gründung einer Schule keinen Sinn. Da es jedoch auf dem Bildungsmarkt Konkurrenz in Form von Vereinsschulen gibt, gibt es keinen Grund dazu, nicht auch dort mitzuwirken wo es gewünscht wird.

- Welche Rolle werden in dem erneuerten System die Samstagsschulen haben?
- Sie sind ein ernstes Argument dafür, dass es einen großen Bedarf an Zweisprachigkeit und an frühzeitigen Deutschunterricht gibt. Das wird von der deutschen und polnischen Seite akzeptiert und finanziert. Es steht also nichts im Wege dieses Modell: Wir fördern den Deutschunterricht vom Kindesalter bis zum Schulunterricht zu unterstützen. Uns liegt mehr daran dieses Modell in den Gemeindeschulen umzusetzen als in einer elitären Schule in der Region. Der Bedarf nach Deutschunterricht ist nicht elitär.

- Bislang gelang es nicht einmal diese eine elitäre Schule zu gründen. Vielleicht wollen es die Eltern nicht?
- Aber die gleichen Eltern schicken doch zahlreich ihre Kinder in die Samstagsschulen. In der Gemeinde Guttentag gibt es vier Gruppen und ab September kommt eine weitere hinzu. Insgesamt sind es einhundert Kinder, die an der Samstagsschule teilnehmen. Zahlenmäßig fast so groß wie eine zweisprachige Schule in der Gemeinde. Viele Gruppen zählen mehr als 15 Personen. Die Eltern bringen diese Kinder und zahlen einen symbolischen Beitrag für den Unterricht und nehmen an ihm teil. Viele Eltern kommen dadurch in Kontakt mit der Organisation der Deutschen Minderheit. Dies sind optimistische Erfahrungen.

Dołącz do nas na Facebooku!

Publikujemy najciekawsze artykuły, wydarzenia i konkursy. Jesteśmy tam gdzie nasi czytelnicy!

Polub nas na Facebooku!

Kontakt z redakcją

Byłeś świadkiem ważnego zdarzenia? Widziałeś coś interesującego? Zrobiłeś ciekawe zdjęcie lub wideo?

Napisz do nas!
Wróć na nto.pl Nowa Trybuna Opolska