Genug der Strategie, ran an die Arbeit

Krzysztof Ogiolda
Krzysztof Ogiolda
Schule. Wenn die Deutsche Bildungsgesellschaft den Lehrern wirklich helfen soll, muss sie mehr Mitglieder und mindestens ein paar festangestellte Mitarbeiter haben.

Am vergangenen Freitag fand im Sitz des VdG die Wahlversammlung der Deutschen Bildungsgesellschaft statt. Daran haben 19 Personen teilgenommen. Es waren mehr als in den vergangenen Jahren, aber sehr wenig, wenn man bedenkt, dass es sich um einen landesweiten Verein handelt. Alleine die Zahl zeigt, dass sich die Deutsche Bildungsgesellschaft schnell wandeln muss. Zunächst quantitativ.

Der Vorstand von fast zehn Personen ist zu hundert Prozent ehrenamtlich tätig, teilt sich seine Arbeit zwischen dem beruflichen Leben und der methodischen Beratung für Deutschlehrer ein. Wenn wir als Berater wirklich in jeder Gemeinde anwesend und den Lehrer dabei helfen sollen Probleme bezüglich der Vorbereitung von Programmen, Projekten und letztendlich der jeweiligen Unterrichtsstunden zu lösen, dann sollten wir mindestens 150 Mitglieder haben und zwar die besten Germanisten. Dieser Herausforderung möchten wir bereits ab dem kommenden Schuljahr gerecht werden. Wir möchten nicht nur in unserem neuen Sitz in der Konopnickastraße in Opole und nicht nur im Oppelner Zentrum der Lehrerfortbildung oder Mediathek anwesend sein. Vor allem möchten wir vor Ort zugängig sein. An jeder Schule und für jeden Lehrer, der den Bedarf meldet. Solche Anfragen erreichen uns bereits jetzt - auch außerhalb des Oppelner Landes, aus Teschen oder Gleiwitz, wo es auch Schüler gibt, die an der deutschen Sprache und dem zweisprachigen Unterricht interessiert sind.

Ich bin mir dessen bewusst, dass uns bisher ein umgekehrtes Problem traf - und zwar die schrumpfende Zahl der Pädagogen in unseren Reihen. Wir laden also zur Teilnahme und Mitwirkung alle, die sich im Bereich Unterricht der deutschen Sprache als Fremd- oder Minderheitensprache engagieren möchten. Wir warten sowohl auf die Mitglieder der deutschen Minderheit, die auf natürliche Weise bereit sind den Schülern die deutsche Identität zu vermitteln, als auch Lehrer aus der Mehrheit, die für Multikulturalität und Mehrsprachigkeit in unserer Region offen sind.
Zurzeit wird in der Deutschen Bildungsgesellschaft ein Register mit den Namen der Germanisten vorbereitet, die auf allen Bildungsebenen vom Kindergarten bis zu Mittelschulen arbeiten. An alle, die von uns Umfragen bekommen haben, wende ich mich mit dem Aufruf, diese möglichst bald auszufüllen und abzuschicken.

Wir möchten unsere Arbeit und die Struktur der Deutschen Bildungsgesellschaft reformieren, was in den Beschlüssen der Jahresversammlung zum Ausdruck gegeben wurde. Wir haben darin an die Führungskräfte der Deutschen Minderheit appelliert, damit sich ähnlich, wie bei anderen Organisationen der DM auch bei uns Platz für einige fest eingestellte Mitarbeiter findet, die sich nur für die Tätigkeit der Deutschen Bildungsgesellschaft einsetzen können. Der Vorstand wird weiterhin ehrenamtlich arbeiten, doch der Vorstandsvorsitzende bzw. Experte für Bildung - sollte unserer Meinung nach fest angestellt sein. Wir schlagen dabei eine spezifische personelle Union zwischen dem VdG und unserer Organisation. Wir finden, dass der Wechsel des Spezialisten für Bildung im VdG Hubert Kołodziej zur Deutschen Bildungsgesellschaft unsere Zusammenarbeit verbessert.

Wir haben nicht nur genug Räumlichkeiten. Wichtiger ist, dass sich im gleichen Gebäude die Büros der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen, das Abgeordnetenbüro von Ryszard Galla und das Büro des Bundes der Jugend der Deutschen Minderheit befinden. Viele Angelegenheiten wird man laufend vereinbaren können und im Rahmen der täglichen Kontakte zwischen der Bildungsgesellschaft, der SKGD und dem VdG, dem wir weiterhin unterliegen werden, regeln können.

Wir finden, dass solche Stellen bei uns fest angestellte Mitarbeiter in der Bildungsgesellschaft bedürfen: einen Büroleiter und einen Mitarbeiter des Oppelner Zentrums für Lehrerfortbildung, der für die Mediathek und die Zusammenarbeit mit dem Goethe Institut und anderen Institutionen zuständig sein wird. Es bleibt zu vereinbaren, ob die Kosten dafür die Stiftung für Entwicklung Schlesiens übernimmt, oder wir uns darum im Ministerium für Verwaltung und Digitalisierung bemühen werden.
Unsere Priorität für das kommende Jahr ist neben der Verbreitung der methodischen Beratung auf möglichst alle Gemeinden und Schulen die Bildung eines Netzes von zweisprachigen Schulen. Ohne dies wird es immer noch solche Probleme geben, auf die unsere Mitglieder der deutschen Minderheit hinweisen, die Deutsch als Minderheitensprache bereits in den Grundschulen unterrichten. Sie beklagen sich über die Lage ihrer besten und begabtesten Schüler. Sie verlassen die Schule als Preisträger von Wettbewerben, oft bereits mit einem Sprachzertifikat, doch sie gelangen dann in Gymnasien, wo man den Deutschunterricht praktisch mit den Grundlagen anfängt. In einer noch schlechteren Lage sind Gymnasiallehrer, die oft in einer Klasse und in einer Unterrichtsstunde mit Schüler zusammenarbeiten müssen, die Deutsch erst lernen und mit Schülern, die fließend Deutsch sprechen.

Noch wichtiger ist der Aufbau eines dichten Kindergartennetzes, wo zweisprachig unterrichtet wird oder die Kleinkinder Deutsch als Minderheitensprache lernen. Es ist kein Geheimnis, dass in der überwiegenden Mehrheit die Kleinkinder von Zuhause aus keine Deutschkenntnisse mitbringen. Diese erlangen sie im Kindergarten, wovon ich mich selbst mit Rührung überzeugen konnte. Für mich ist das Ergebnis klar: Lassen wir das Studieren weiterer Bildungsstrategien für die Minderheiten, welche die rechtlichen Möglichkeiten bestätigen und machen uns an die praktische Arbeit ran.
Da über die Finanzierung der Bildung die Kommunen entscheiden (dies betrifft insbesondere Kindergärten, weil es für deren Besucher keine Subventionen gibt) möchte die Deutsche Bildungsgesellschaft eng mit den Bürgermeistern und Gemeindevorstehern, insbesondere in den Minderheitengemeinden zusammenarbeiten.
Die neue Programmgrundlage erfordert von den Lehrern eine erneute Wahl von Lehrbüchern, welche sich auf der Liste befinden, die das Bildungsministerium zugelassen hat. Darüber hinaus müssen die Lehrer neue Lehrprogramme vorbereiten. Ich erinnere daran, dass Damen, die der Deutschen Bildungsgesellschaft angehören, einige diese Programme entwickelt haben. Die Lehrer können von ihnen Gebrauch machen, natürlich nachdem sie an die an ihrer Schule herrschenden Bedingungen angepasst werden. Ich ermutige dazu, möglicht zahlreich eigene Lehrprogramme zu gestalten. In Zweifelsfragen bieten wir die Hilfe unserer Berater und Experten vom Oppelner Zentrum für Lehrerfortbildung an.

Schwieriger und langwierig ist die Frage der Entstehung neuer Lehrbüchern, welche die Deutsche Minderheit tatsächlich nicht hat. Demnächst organisieren wir eine Studienreise zu der litauischen Minderheit in Polen, um von deren Erfahrung bei der Gründung von zweisprachigen Schulen und Entwicklung von Lehrbüchern gebrauch zu machen. Eine solche Reise kann uns mehr geben als z.B. ein Besuch bei der deutschen Minderheit in Dänemark, die in völlig anderen organisatorischen und finanziellen Bedingungen funktioniert.

Bevor Lehrbücher für Deutsch als Minderheitensprache für Landeskunde und verschiedene Fächer, die in zweisprachigen Schulen unterrichtet werden können, entwickelt werden, möchten wir möglichst bald erreichen, dass eine Liste von ministeriell anerkannten Fachkräften aus unserer Region und unseren Oppelner Hochschulen entsteht. Ohne sie und ohne Zusammenarbeit mit ihnen wird kein Lehrbuch entstehen.

Demnächst werden wir auch mit dem Rektor der Oppelner Universität über breiteren Zugang zu pädagogischen Kursen für die Absolventen der Oppelner Germanistik sprechen.
Tłum. Elf

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