Minderheit: Wir haben diese Schule gerettet

Tomasz Kapica
Tomasz Kapica
Der von der deutschen Minderheit gegründeter Bildungsverein Cosel-Rogau übernahm die Grundschule, welche von der Stadtverwaltung geschlossen wurde. In Zukunft soll es hier auch ein Gymnasium geben.

Cosel-Rogau ist ein Stadtteil von Kandrzin-Cosel. In der ersten Hälfte des vergangenen Jahres fasste der Stadtrat den Beschluss über die Schließung der hiesigen Schule mit der Begründung, dass die demographische Lage schwierig sei und die Gemeinde im Bildungsbereich jährlich über 30 Mio. Zloty dazuzahlen müsse. Während der Gespräche mit den Bewohnern entstand die Idee, dass die Einrichtung von einer Elterninitiative geführt werden könnte. Daher wurde der Bildungsverein Cosel-Rogau ins Leben gerufen.

Die Schule in Cosel-Rogau ist die erste Schule in der Region, die von einem Verein mit Beteiligung der deutschen Minderheit geführt wird. Am Montag haben 89 Schüler samt Eltern, Lehrern und Vertretern der deutschen Minderheit hier das neue Schuljahr begonnen. Es gab Reden auf polnisch und deutsch sowie Auftritte der Schüler. "Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, diese Schule zu retten", sagt die Vorstandsvorsitzende des Bildungsvereins Róża Kerner.

Alle Schüler sollen Deutsch als Minderheitensprache lernen. Die entschiedene Mehrheit stimmte einer solchen Lösung zu. Es gibt aber auch Personen, denen es nicht gefällt.
"Wir haben erfahren, dass unsere Kinder in diese Schule nicht aufgenommen werden, wenn wir die Zustimmungserklärung der Eltern bezüglich des Unterrichts in der Minderheitensprache nicht unterschreiben. In solchem Fall hätte man die Kinder in die nächste städtische Schule versetzt (in diesem Fall wäre es die etwa zwei Kilometer entfernte Grundschule Nr. 12 - Anm. des Autors)" - sagt Krzysztof Zachowski, einer von den Vätern.

Róża Kerner unterstreicht, dass die Sache der Erklärungen und die Prinzipien des Deutschunterrichts sowie des zweisprachigen Unterrichts nicht nur mit dem geltenden Recht, sondern auch dem Willen der Elternmehrheit im Einklang stehen.

"Die Alternative wäre die Schließung der Schule. Daher ist es gut, so wie es ist", sagt ein anderes Elternteil. "Der Sprachunterricht sollte in Zukunft Polen und Deutsche nicht teilen."
Bruno Kosak, Vorsitzender der Deutschen Bildungsgesellschaft beteuert, dass die deutsche Minderheit die Schule in Cosel- Rogau rettet. "So war es vor neun Jahren, als der Schule die Schließung drohte. Damals ist es gelungen, eine zweisprachige Abteilung zu gründen, auf diese Weise konnte die Schule erhalten bleiben", erinnert Herr Kosak.

Die Grundschule in Rogau hat noch ein Problem. Der Woiwode hält den Beschluss über die Auflösung der Schule für rechtswidrig. Seiner Meinung nach, trägt der Stadtpräsident von Kandrzin-Cosel Tomasz Wantuła die Schuld, weil seine Behörden die Eltern nicht rechtzeitig über die Pläne nach der Bildungsreform informiert haben. Doch das ist nicht alles. Als der Woiwode feststellen musste, dass Stadtpräsident Wantuła seine Entscheidung nicht zurückgenommen hatte, erstattete er bei der Staatsanwaltschaft eine Anzeige wegen des Verdachts einer Straftat.

"Das ist eine Sache zwischen dem Stadtpräsidenten und dem Woiwoden. Wir werden uns auf die Bildung und Erziehung in dieser Schule konzentrieren", sagt Hubert Kołodziej, Bildungsexperte beim VdG.

Bruno Kosak unterstreicht, dass zu den Prioritäten für die kommende Zeit die Erschließung neuer Räume und der Bau eines Sportsaals gehören. Der Bildungsverein hofft, dass in nicht so weit entfernter Zukunft auch ein Gymnasium entstehen wird. Tłum. ELF

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