Mythen halten sich immer noch gut

Redakcja
Die Ereignisse aus den Jahren 1919 bis 1921 werden immer noch unterschiedlich in Polen und in Deutschland beurteilt - das gaben die Teilnehmer der Podiumsdiskussion "Polnische Aufstände und das Plebiszit in Oberschlesien - Erbe und Mythen" zu.

Die Mythologisierung der polnischen Aufstände in Oberschlesien wurde u.a. dadurch begünstigt, dass sowohl in Deutschland als auch in Polen diese Ereignisse stark propagandistisch genutzt wurden - sagte Dr. Adrianna Dawid, Historikerin von der Universität in Oppeln. - Für Polen galt der erfolglose Versuch des Eingliederung auch des Oppelner Teils Oberschlesiens als Misserfolg, wofür Wojciech Korfanty verantwortlich gemacht wurde. In Deutschland wurde die Teilung Oberschlesiens als eine Tragödie dieses Landes herausgestellt.

Viele Jahre lang und bis heute noch werden die Aufstände durch das Prisma des Zweiten Weltkrieges betrachtet, was die Entstehung von Mythen begünstigt - sagte weiter Frau Dr. Dawid. - Gründliches historisches Wissen ist erforderlich, und dieses ist zu diesem schwierigen Thema in Polen nicht vorhanden.
Über die Einstellung zu den ,,polnischen Aufständen", wie die Ereignisse aus den Jahren 1919 bis 1921 in Deutschland genannt werden, sprach Dr. Guido Hitze von der Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen. Seiner Ansicht nach kam es zu den Aufständen erstens aufgrund von Auseinandersetzungen zwischen den damaligen europäischen Mächten und zweitens, weil Polen Oberschlesien eingliedern wollte.

- Die Aufstände wurden als Verteidigung der Germania vor dem Druck des Ostens und der Slaven dargestellt. Und nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Überzeugung verbreitet, dass diese Ereignisse den Prozess der Verschiebung der deutschen Ostgrenze auf die Oder-Neiße Grenze begonnen haben.

Dr. Marek Białokur vom Institut für Geschichte an der Universität in Oppeln wies auf die Mythen um die Gestalt Wojciech Korfantys hin. - Er wird als Märtyrer dargestellt, aber er war als Politiker eher ein Gegner vom militärischen Kampf - sagte Dr. Białokur. Wider die verbreitete Meinung war er als Politiker ziemlich effektiv. Er kam in den Auseinandersetzungen zwischen Großbritannien, Frankreich und Deutschland zurecht. Dr. Białokur bestätigt die These nicht, dass sich Polen von den Ereignissen in Schlesien abwandte. -

Die polnischen Beamten in den Nachbarsgebieten Oberschlesiens haben sich selbst und spontan mit 10 Prozent zugunsten der Aufstände besteuert. Würden sie sich auch heute so opfern? - fragte der Historiker.
Die Podiumsdiskussion, die am vergangenen Donnerstag in der Zentralen Caritasbibliothek in Oppeln stattfand, wurde vom Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit organisiert. Tłum. ELF

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