Ostertische sind der Stolz des Verbandes Schlesischer Landfrauen

Krzysztof Ogiolda
Krzysztof Ogiolda
Krzysztof Świderski
Dank Frauen von der deutschen Minderheit konnte man am vergangenen Sonntag in Collonowska die bunte Welt des Osterfestes bewundern und dessen unvergleichlichen Geschmack probieren.

Im Sportsaal der hiesigen Schule wurden 19 Tische mit bunten Gerichten, Kuchen und Osterschmuck aufgestellt, die von Landfrauen in bunten Trachten vorbereitet und präsentiert wurden. Dabei fällt die Ortsgruppe aus Zuzella auf, welche zwei Ostertische vorbereitet hat - einen Tisch aus der Gegenwart und eine zweiten, „wie zu deutschen Zeiten“, der im Stil an den Anfang des 20. Jahrhunderts erinnert.

- Sie unterscheiden sich deutlich - sagt Gertruda Drozd, Vorsitzende der Gruppe in Zuzella und stellvertretende Vorsitzende des Verbandes Schlesischer Landfrauen. - Der moderne Tisch ist bunter, vielfältiger und ganz klar reicher als dieser von früher.

Doch auf dem Tisch, der an die Ostertraditionen um das Jahr 1910 anknüpfte, finden wir auch viele schmackhafte Gerichte. - Vor allem Häckerle, ein Kartoffelsalat mit Hering, Gurke und Grieben, doch ohne Mayonnaise - fügt Frau Gertruda hinzu. - Wir haben für diesen Tisch auch Hefekuchen mit Streuseln und Hörnchen gebacken. Gebäck mit Nuss- und Kaffeecreme usw. sind schon Erfindungen moderner Zeit. Und wir machen heute ausgefallene Desserts, sogenannte „Speisen“. Und meine Großmutter bereitete im Jahr 1905 zu Ostern einen Hasen aus Pudding in einem speziellen, sehr wertvollen Gefäß aus weißem Porzellan vor. Das war eine Rarität für die Familie. Und von dem modernen Tisch empfehle ich die Putenroulade mit Spinat und Käse.

Die Frauengruppe in Zuzella zählt rund 45 Personen. Jede von ihnen hat etwas für diesen Tisch vorbereitet. Im Juli nehmen die Frauen am traditionellen Wettbewerb „Kulinarisches Erbe” teil, welcher alte Produkte in Erinnerung ruft. Jedes Jahr machen sie eine Erntekrone, doch sie haben auch Zeit für gemeinsame Fahrradtouren in der Umgebung. Sie treffen sich zur Adventsfeier (mit Beköstigung von Bratäpfeln und Adventsplätzchen), sie tauschen ihre Rezepte aus und trinken dabei Glühwein.

Die Ausstellung „Ostertische“ haben viele Aktivisten der deutschen Minderheit besucht. Darunter war auch Józef Swaczyna.

- Das ist eine tolle Sache, die Vielfältigkeit ist unglaublich - sagt der Groß Strehlitzer Landrat. - Die traditionelle oberschlesische Küche, die wir von Zuhause aus kennen, wird mit Gerichten aus verschiedenen Regionen Polens bereichert. Selbst auf unseren Tischen herrscht Multikulturalität, zu der jahrelang Erzbischof Alfons Nossol ermuntert hat. Jene, die uns vorwerfen, dass wir uns abschotten, sollten hierher kommen und das sehen.

Wir fragen Maria Kirchniawy, Schatzmeisterin des Vereins Schlesischer Landfrauen in Przewos, welches Gericht nur auf ihrem Tisch zu finden ist. Frau Maria zeigt uns eine ungewöhnliche Torte, die an Personen gerichtet ist, die es statt süß etwas deftiger mögen.

- Diese Torte entsteht auf der Basis von Hefeteig, der mit Butter, Schmelzkäse, Käse und Schinken bereichert wird - erklärt Frau Kirchniawy. Das ist meine Spezialität. Ich mag auch saure Mehlsuppe sehr gerne. Andere Damen haben verschiedene Kuchensorten und Salate vorbereitet, jede nach eigener Idee und Geschmack.

Dem Frauenverein in Przewos gehören fast zwanzig Damen an.

- Wir treffen uns alle zwei Wochen - erzählt Frau Róża Malcher, die zusammen mit der jetzigen Vorsitzenden Anna Rybarz den Frauenverein der deutschen Minderheit in ihrem Ort gegründet hat.

„- Wir arbeiten eng mit dem DFK zusammen - sagt Róża Malcher. - Eine solche gemeinsame Veranstaltung ist z.B. das Nikolaustreffen für alle Kinder. Eine andere Tradition ist eine fröhliche Feier am Faschingsdienstag. Wir veranstalten sie vor allem für ältere Menschen, weil junge Menschen in die Disco gehen können, doch die Senioren bleiben im Karneval meistens Zuhause. Und wir laden sie ein. Es war wirklich wunderschön. Das Orchester spielte zum Tanz und wir haben bis zur Mitternacht gefeiert.

Der Verein Schlesischer Landfrauen unterhält im Sommer auch einen Hort für Kinder. Sie können dort Zeit verbringen und viel Spaß unter Aufsicht von Betreuerinnen haben.

- Am meisten engagiert sich bei der Arbeit mit den Kindern Frau Ann Rybarz - fügt Frau Róża hinzu.

- Das ist bereits die achtzehnte Ausstellung - sagt die Verbandsvorsitzende Maria Żmija-Glombik. - Wir treffen uns zum zweiten Mal in Collonowska, weil wir uns hier wohl fühlen. Nicht nur, weil die Sporthalle riesig ist und es kein Gedränge gibt. Wir fühlen, dass wir hier willkommen sind und uns hier sehr viel bei der Organisation geholfen wird.

Frau Maria freut sich besonders, da es neben den Tischen der Frauenvereine auch einen Stand gab, den die Schüler der gastronomischen Klasse vom Zentrum für Berufliche Bildung in Groß Strehlitz gestaltet haben.

- Wir möchten, dass die Jugend unsere Traditionen sieht, ich denke, dass sie von unseren Rezepten profitieren können. Sie sprechen gerne mit uns, betrachten alles und stellen viele Fragen. Und das sind Fachleute, wir werden also voneinander lernen können - fügt Maria Żmija Glombik hizu.

Die Ausstellung der Ostertische ist seit Jahren ein informelles Fest für die Frauen der deutschen Minderheit. Hier gibt es keinen Wettbewerb, es gibt also keine Konkurrenz und keinen „Streit“, wer besser ist. Ganz im Gegenteil, die Frauen geben Kostproben und tauschen gerne Rezepte aus.

- Der Verband Schlesischer Landfrauen zählt über 1.000 Mitglieder in 30 Ortsgruppen (unlängst wurden neue Vereine in Dobersdorf und in Kerpen gegründet). Eine ehrgeizige Aufgabe im letzten Jahr war die Anknüpfung von Kontakten und anschließende Unterstützung des Oppelner Mutter-Kind-Hauses. Ein paar Ortsgruppen nehmen an der sog. „Adoption auf Entfernung” teil - sagt Frau Maria. - In diesem Jahr treffen wir uns im August zum Jahrestreffen. Wir beginnen mit einer Messe in Dollna, danach werden wir Schrotholzkirchen und den Miniaturpark in Olschowa besichtigen und gemeinsam beim Essen feiern.

Der Gast der Ausstellung war traditionell Professorin Teresa Smolińska, Kulturwissenschaftlerin und Folkloristin von der Universität in Oppeln.- Bei der Gestaltung der Ostertische lassen sich Einflüsse der deutschen bürgerlichen Kultur erkennen. Daneben haben wir gekratzte Ostereier und schlesische Speisen. Doch die verschiedenen Schweinsrücken mit Pflaumen oder in Gelee sind keine regionalen Gerichte mehr. Wir nehmen sie an, weil wir einfach reicher sind als unsere Vorfahren und hohe Ansprüche haben. Schade, dass wir zu Ostern oft keinen Hefekuchen mehr machen und dafür „besseres” Cremegebäck wählen, das aber dick macht. Dennoch ist unser oberschlesischer Ostertisch zugleich auch europäisch - er ist sehr vielfältig und ästhetisch.

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