Wir haben moralische Unterstützung bekommen

Krzysztof Ogiolda
Krzysztof Ogiolda
Gespräch. Ryszard Galla, Sejmabgeordneter der deutschen Minderheit im polnischen Parlament

- Der deutsche Bundespräsident Christian Wulff hatte in diesen Tagen ein eineinhalbstündiges Treffen mit Vertretern der deutschen Minderheit in Polen. Es ist recht viel Zeit. War mehr als Höflichkeit während der Gespräche dabei?
-Es war ein Höflichkeitstreffen, aber es war auch ein historisches Treffen zugleich. Wir hatten die Gelegenheit, einem Staatsoberhaupt sowohl unsere Errungenschaften, als auch unsere Probleme darzulegen. Wir konnten davon berichten, wie wir jene Probleme lösen möchten. Insbesondere in Bezug auf Sprachunterricht, Lehrerfortbildung, Gestaltung von Lehrbüchern usw. Wir haben davon berichtet, wie die deutsche Minderheit in Polen lebt und funktioniert. Es war umso leichter, weil der Bundespräsident unterstrich, dass wir uns bereits kennen, weil er uns bereits als niedersächsischer Ministerpräsident getroffen hatte.

- Es ist viel und wenig zugleich. Der Bundespräsident wird sich ja nicht direkt für Gelder für ein Radio der deutschen Minderheit oder deutsche Lehrkräfte einsetzen. Was habt ihr in der Praxis dadurch erreicht, dass Christian Wulff nach Breslau gekommen ist?
- Seine Anwesenheit kann für uns eine Hilfe in den kommenden Jahren sein. Jedes Treffen mit Politikern hohen Ranges aus Deutschland ist für uns von Bedeutung. Umso größere Möglichkeiten geben Gespräche mit dem Bundespräsidenten. Es ist keine Person, die darüber entscheidet, wie konkrete Probleme der deutschen Minderheit gelöst werden können. Aber nach einem solchen Treffen haben wir für längere Zeit ein gutes Selbstgefühl. Umso besser, weil wir nicht am Rande eines anderen Ereignisses, quasi im Vorzimmer, vom Bundespräsidenten empfangen wurden. Wir hatten die Möglichkeit den Bundespräsidenten bei uns zu Gast zu haben. Und auf diese Weise haben wir jene moralische Bestätigung erhalten, an die wir oft erinnern. Wenn der Bundespräsident an uns denkt, sich mit uns trifft und spricht, dann fühlen wir uns sicherer. Und das kann, wir schliessen es nicht aus, auch praktische Bedeutung haben.

- Welche zum Beispiel?
- Womöglich bei der Gestatung des Finanzplanes oder anderen finanziellen Entscheidungen. Wer uns Deutsche in Polen kennengelernt hat, möchte vielleicht eher für uns etwas besorgen. Wir versprechen uns viel davon, dass bei den Gesprächen die Staatsministerin Cornelia Pieper anwesend war. Es ist diese Partnerin, die in den letzten Monaten sehr aktiv an den deutsch-polnischen Gesprächen sehr aktiv teilgenommen hat und ich denke, dass wir von ihrer Seite in Zukunft konkrete Hilfe erwarten können.

- Noch vor einigen Wochen schien es, dass der Bundespräsident die deutsche Minderheit in Oppeln trifft. Sind Sie enttäuscht, dass es nicht dazu gekommen ist?
- Es wäre schön, aber das Treffen in Breslau ist für uns auch eine große Ehre und wir sind wirklich zufrieden, dass es dazu gekommen ist. Wir hoffen, dass es noch dazu kommen wird. Herr Bundespräsident wurde von uns zur Minderheitenwallfahrt nach St. Annaberg eingeladen. Er hat kein Geheimnis daraus gemacht, dass es im kommenden Jahr 2012 wohl nicht möglich sein wird. Aber in den kommenden Jahren 2013-2014 kann er es nicht ausgeschliessen. Er unterstrich, dass er der jüngste Bundespräsident ist und somit viel vor sich hat. Ein solches Treffen halten wir für realistisch.

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