Der Premier bei der Minderheit

Die Delegation aus Rheinland-Pfalz traf sich mit den Vertretern der deutschen Minderheit direkt nach den Gesprächen an der Oppelner Uni. Dort wurde über gemeinsame trinationale Studium in Mainz, Dijon und Oppleln diskutiert. Nach der Vorstellung der Gesprächsteilnehmer (anwesend waren die Vertreter der deutschen Minderheit aus der Region Oppeln, aus dem Industriegebiet, Niederschlesien und eine große Gruppe von Deutschlehrern) diskutiert wurde überwiegend über die Bildung.

Die Vertreter der deutschen Minderheit sprachen offen darüber, dass drei Stunden Deutschunterricht in der Woche eindeutig zu wenig angesichts der Generationslücke (deutsch sprechen in den Familien meistens die Großeltern und die Enkel, die Eltern der Kinder aber nicht) seien. Es fehlen in Polen Lehrer, die imstande wären Fachunterricht, wie Biologie, Erdkunde, Physik auf deutsch zu erteilen.

Danuta Tamborska, ifa-Kindergartenfachberaterin appelierte um Hilfe und Erfahrungen der Praktikanten aus Deutschland, die den Deutschunterricht mit den Kleinsten durchführen könnten. Sie erinnerte daran, dass sich das Austauschprojekt zwischen jungen Kindergartenerzieherinnen und - erziehern aus der Oppelner Gegend und Wolfsburg sehr gut gestaltet. Dr. Malgorzata Wysdak unterstrich, dass die Pädagogen aus Deutschland nicht nur die Sprachfertigkeiten der Kinder erweitern, aber auch neue Methoden im Deutschunterricht anwenden können.
Premier Kurt Beck versprach über den Einsatz der deutschen Lehrkräfte in Oberschlesien mit dem Bildungsminister in Rheinland-Pfalz zu sprechen.

“Der Lehreraustausch mit Deutschland hat eine lange Tradition. Unsere Schulen besuchten sowohl Lehrersenioren als auch Praktikanten. Im Interesse der Eltern und der Schüler liegt es, den Kontakt mit der “lebendigen Sprache" im Vorschulalter zu pflegen. Die Nachfrage muss von den jeweiligen Bildungszentren kommen.", sagt Hubert Kolodziej, Bildungsbeauftragter im VdG.