Diese Geschichte ist den Schlesiern nahe

Krzysztof Ogiolda
Krzysztof Ogiolda
Konferenz. Gestern fand in Oppeln das Resümee der drei Editionen des Projekts Archiv der Erzählten Geschichte.

Ich habe an der dritten Staffel des Archivs teilgenommen", sagt Betina Luszczyk aus Schmitsch, Schülerin am II. Lyzeum in Neustadt. "Ein Interview, welches ich durchgeführt habe, bezog sich auf den Kriegszustand. Der Herr, mit dem ich gesprochen habe, erzählte mit von der damaligen Zeit aus der Sicht eines einfachen Menschens, der Schlange stehen musste und für alles mit Wodka bezahlen musste, weil das Geld rapide an Wert verloren hatte. Es war eine andere Geschichte, als die aus den Lehrbüchern. Ich denke, dass ich dank dem Mitmachen bei dem Projekt einfach klüger geworden bin.

Betina ist eine von über 100 Teilnehmern des Archivs der erzählten Geschichte. Diese haben 160 Radiointerviews und neun Fernsehinterviews durchgeführt. Über die Hälfte bezog sich auf den Zweiten Weltkrieg. Sie sind auf der Internetseite des Archivs unter: www.e-historie.pl zugängig.

"Die wissenschaftliche Betreuung bei alles Editionen übernahm Dr. Danuta Berlińska, Soziologin von der Oppelner Uni und Historiker Dr. Bernard Linek vom Schlesischen Institut und Dr. Maciej Fic von der Schlesischen Universität", sagt Beata Woźniak vom HDPZ. "Deren Aufgabe war es nicht die Aussagen der Zeitzeugen in Frage zu stellen, sondern diese objektiv darzustellen und mit Kontexten zu versehen. Die Interviews findet man auf der Homepage in der Spalte Varia. Die Konferenz ist die Zusammenfassung des Projekts, dessen Anerkennung in der Öffentlichkeit und eine Form die Zeitzeugen zu würdigen."

Dr. Bernard Linek gesteht, dass das geschichtliche Bewusstsein eines durchschnittlichen Menschen heute sehr schwach ist.
"Jedes Projekt, welches dieses Bewusstsein prägt und deren Teilnehmer mit diesem Stück Land verbindet ist wertvoll", fügt Dr. Linek hinzu. "Die in der Schule unterrichtete Geschichte ist voll von Schlachten, es ist nicht unbedingt das, was den jungen Menschen anspricht. Das Archiv regt zur bürgerlichen Debatte über unsere komplizierte Geschichte. Es ist umso von Bedeutung, weil diese Geschichte verschieden bei einheimischen Schlesiern und Oberschlesiern, die ihre Wurzel in Ostpolen haben, ist. Deren Aussagen vermitteln unser Wissen, z.B. über das Wolhynische Gemetzel."

Nach Meinung der Geschichtslehrerin Bożena Olszewska vom I. Lyzeum in Oppeln, macht die Teilnahme an dem Projekt aus den Schülern halt bessere Historiker. "Das, was sie aus den Lehrbüchern kennen, wird in den Erzählungen von Zeitzeugen lebendig. Sie müssen eine interessante Person finden und es gelingt ihnen. Manchmal ist es eine Oma, die den Einmarsch der Rotarmisten in Schlesien oder das Lager in Lamsdorf erlebt hatte. Manchmal ist es eine "babcia", die von Ostpolen erzählt oder ein Aktivist der "Solidarność", der im Kriegszustand interniert wurde.
Ein Gast bei der Konferenz war Zeitzeuge Richard Urban. Er sprach von den Anfängen der deutschen Minderheit in Juni 1989.

"Es hat mich der Kulturattache der deutschen Botschaft in Warschau alarmiert, vor Ort ein Treffen zwecks Gründung der deutschen Minderheit zu organisieren, weil die Botschaft die Fragen so vielen Interessierten nicht beantworten kann. Es war nicht einfach", erinnert sich Richard Urban.
"Damals hatte doch vielleicht jede 10 Familie ein Telefon. Die Nachricht von dem Treffen in Himmelwitz haben wir also per Mundpropaganda nach der Messe in der Sprache des Herzens in St. Annaberg weitergereicht. Es sind Scharen von Menschen gekommen.
Tłum. ELF

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