Es lohnt sich mit einer Stimme zu sprechen

Krzysztof Ogiolda
Krzysztof Ogiolda
Rüdiger Freiherr von Fritsch
Rüdiger Freiherr von Fritsch
Rüdiger Freiherr von Fritsch, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Warschau.

Fragmente der Rede des Botschafters von Frisch anläßlich des 20-jährigen Bestehens des VdG:

Blickt man zurück auf jene 20 Jahre, auf all das, was seit 1991 geleistet, durchgesetzt und erreicht wurde, so kann man mit Fug und Recht sagen: Dies ist eine Bilanz, auf die der VdG sehr stolz sein kann! (...)

Warum hört man in Deutschland wie in Polen auf den VdG als Stimme der deutschen Minderheit? Man hört auf den VdG, weil er eine maßvolle und kluge Stimme ist, die jedoch gleichzeitig durchaus darauf bedacht ist, die Rechte der deutschen Minderheit zu wahren. Diese ausgewogene Linie ist es, die dem VdG und damit der Minderheit Erfolge beschert. Zu dieser Linie gehört auch, dass der VdG sich aktiv um gute Beziehungen und Kontakte sowohl zu deutschen wie polnischen Politikern bemüht.Die Gründung des VdG im Jahre 1991 als Dachverband der Deutschen in Polen - hervorgegangen aus dem bereits 1990 registrierten "Zentralrat der Deutschen“ - war eine kluge und weitsichtige Entscheidung. Sehr schnell, nachdem die ersten Gesellschaften und Freundschaftskreise gegründet worden waren, hatte sich gezeigt, dass die deutsche Minderheit in Polen mit einer Stimme sprechen, dass sie ihre Interessen geschlossen vertreten muss.

Die Anfänge waren nicht leicht. Sie waren geprägt und belastet von der so schwierigen, leidvollen deutsch-polnischen Geschichte, insbesondere von den Schrecken der nationalsozialistischen Herrschaft in Polen und den furchtbaren Geschehnissen des Zweiten Weltkrieges. (...)

Die verbliebenen Deutschen mussten nach dem Kriege für deutsche Verbrechen einen bitteren Preis zahlen. Sie waren extremem Druck zur Assimilierung ausgesetzt, jahrzehntelang wurde geleugnet, dass es überhaupt eine deutsche Minderheit gebe. Die sozialistische Herrschaft, die in Polen auf so viel Skepsis und Ablehnung stieß, versuchte sich dadurch zu legitimieren, dass sie den Menschen beständig eine drohende deutsche Gefahr einredete. (...) Die Geschichte der Minderheit zur Zeit der Unterdrückung und Zwangsassimilierung muss noch umfassend erforscht und geschrieben werden. (...)

Wie jede Minderheit ist auch die deutsche Minderheit auf den Schutz durch die Mehrheit angewiesen. Sie profitiert dabei heute von einer guten und vorbildlichen Gesetzgebung in Polen. Schutz von Minderheiten muss überdies ständig gelebt werden - und gerade dabei kommt es auf die Mehrheit an. Daher war es auch besonders wichtig und gut, dass die polnische Regierung unzweideutig Stellung genommen hat, als es dieser Tage zu Übergriffen gegen Rechte der litauischen Minderheit und anderer Gruppen gekommen ist. Alle Minderheiten, auch die deutsche, sind auf solch klare und unzweideutige Äußerungen angewiesen. Niemand darf sich ermutigt fühlen, weil andere schweigen. (...)

Vor welchen Aufgaben steht der VdG heute? Es geht darum, den Deutschen in Polen Bedingungen zu bieten, die es attraktiv machen, in der Region zu bleiben und ihre Besonderheit zu wahren. Wie kann Identität gewahrt, wie die deutsche Sprache erhalten werden? Wie viele Angehörige der jüngeren Generation werden sich mit der deutschen Minderheit identifizieren, wie kann man bereits die Kinder mit Geschichte und Besonderheiten vertraut machen? Das sind die Fragen und Zukunftsaufgaben. (...)

Doch das Wichtigste bleibt es gewiss, die Identität und die deutsche Sprache in den Familien zu pflegen. Die besondere Vertrautheit, die hier wächst, kann durch kein Projekt und keinen Unterricht, durch keinen Berater und kein Feriencamp geleistet werden.
Tłum. ELF

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