Hohe deutsche Auszeichnungen für die „Männer der ersten Stunde”

Krzysztof Ogiolda
Fot. Michał Tomiczek/Konsulat Generalny RFN
Der Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Breslau Hans Jörg Neumann überreichte Jan Lenort und Richard Urban Bundesverdienstkreuze.

Richard Urban (85) begann sein Engagement für die deutsche Minderheit singend. Und das wortwörtlich. Im Jahr 1988 lud er in seine Bar in Himmelwitz Freunde ein, um gemeinsam Lieder aus der Kindheit zu singen. Die Texte der „Volkslieder” kopierte er im damals einzigen Geschäft mit einem Kopiergerät in Groß Strehlitz, und als die Männer von der Staatssicherheitsdienst damit begannen, den Eigentümer unter Druck zu setzen, in Oppeln. Es wurde auch versucht, manche Teilnehmer zu entmutigen.

Der Leiter des allgemeinbildenden Lyzeums in Zawadzki drohte den Abiturienten, deren Eltern bei Urban gesungen haben, dass sie ihr Examen womöglich nicht bestehen werden. Ein Mitarbeiter des Staatssicherheitsdienstes schmierte an die Bartür ein Hakenkreuz, doch der Lauf der Geschichte konnte nicht mehr aufgehalten werden. Herr Urban ist kurze Zeit später dank des an Helmut Kohl adressierten Transparents bei der Kreisauer Versöhnungsmesse mit der Aufschrift „Helmut, Du bist auch unser Kanzler” in die Geschichte eingegangen.

- Diese Auszeichnung ist eine große Ehre und Genugtuung, doch ich möchte sie mit Bescheidenheit annehmen - sagt Richard Urban. - Ich denke, dass dieses Bundesverdienstkreuz gemeinsam mit mir meine ganze Familie und Mitstreiter annehmen. Ich war der Ideengeber für den Wiederaufbau des Gefallenendenkmals in Himmelwitz, doch habe ich ihn nicht alleine wiederaufgebaut. Ich nehme diesen Orden im Namen meiner Kollegen an, auch jener, die bereits verstorben sind.

Auch Jan Lenort (86) engagierte sich in der deutschen Minderheit noch vor deren Registrierung. In den Jahren 1989 und 1990 leitete er die Wahlkampagne von Henryk Krol in den Senat. Er bereitete mit seinen Mitarbeitern die Wahlversammlungen der deutschen Minderheit vor und gestaltete die Programmerklärung der SKGD. Er organisierte die DFK-Strukturen und bereitete erste Jahresversammlungen vor. 17 Jahre lang (bis 2007) war er Sekretär der Gesellschaft. Lenort war auch aktiv an der Gründung der Stiftung für Entwicklung Schlesiens, der Deutschen Bildungsgesellschaft und der Wohltätigkeitsgesellschaft der Deutschen beteiligt. Er setzt sich immer noch für die Jugendarbeit in der Gemeinde Gogolin aktiv ein.

- Das ist eine Auszeichnung für meine langjährige Arbeit für die deutsche Minderheit“, sagt Jan Lenort. „Doch ich habe das auch vielen Menschen zu verdanken, mit denen ich zusammen gearbeitet habe. Das ist eine Anerkennung für unsere ganze Organisation.

- Die Feierlichkeiten im Konsulat waren sehr ergreifend - gesteht Sekretär der SKGD Zuzanna Donath-Kasiura. - Jeder dieser Männer ist eine andere Persönlichkeit. Herr Lenort war ein bisschen die graue Eminenz der Minderheit, ein Mann, der von Anfang an sehr viel Wert darauf legte, DFK-Strukturen zu organisieren. Er ist immer noch auf dem Laufenden, was die Tätigkeit der SKGD angeht. Herr Urban lebt die deutsche Sprache und Kultur. Er steckt andere mit seiner Begeisterung an und gilt als Botschafter des Deutschen. Das war bezeichnend, dass er während der Veranstaltung drei deutsche Gedichte zitierte. Wir brauchen in den Reihen der deutschen Minderheit eine harmonische Verbindung der Haltung dieser beiden Männer.

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