Orchester klingen am besten live

Die Organisatoren hatten Grund zur Freude. Das Zelt füllte das Publikum und viele Musiker. Es kamen mehr Orchester als im vergangenen Jahr. Die Radlauer traten nach einigen Jahren Pause wieder auf und holten sich den Sieg. Aber auch Debütanten, wie das Orchester aus Czissek, zeigten sich.

,,Als ich die Musikschule abgeschlossen habe, erfuhr ich vom Orchester und habe es gewagt mitzumachen", sagt Sylwia Marks (Klarinette). ,,Wir proben ein Mal in der Woche. Andżelika Urbiczek spielt schon fünf Jahre Querflöte, das ist fast die Hälfte ihres Lebens und meint, dass es leicht ist. ,,Im Orchester zu spielen ist kein Grund um sich zu schämen. Ganz im Gegenteil, es weckt bei den Mitmenschen eher Respekt", sagen die beiden Mädchen aus Langlieben.

,,Wir haben uns entschlossen bei dem Wettbewerb mitzumachen und wollten unser Können unter Beweis stellen", sagt der Dirigent aus Czissek Jacek Zganiacz. - ,,Das Orchester enstand vor vier Jahren, aber 90 Prozent der Mitglieder haben sich verändert. Bei uns spielen viele junge Menschen. Wir haben sowohl klassische Musik als auch unterhaltsame Stücke aus der ganzen Welt im Repertoire".

Ins Konzertzelt hatten es Stanisława Kroker u. Franciszek Grosz aus Lichinia nicht weit. Beide hören sich Orchestermusik meistens im Radio an. ,,Mein Mann ist krank, als er aufwacht fängt er den Tag mit deutscher Musik an", sagt Frau Stanisława. ,,Wir treffen uns mit Freunden und sitzen zusammen bei Orchestermusik, aber live klingt Orchestermusik am besten", fügt Herr Franciszek hinzu.

Józef Swaczyna, der Gross Strehlitzer Landrat und Vorsitzender des Schlesischen Selbstverwaltungsverbandes träumt davon, dass bei der 20. Jubiläumsschau alle Orchester der deutschen Minderheit (es werden dann mehr als 30) feierlich mit einen Umzug durchs Dorf gehen, so wie es in Deutschland üblich ist.

Die Preisträger der 19. Schau, Kategorie Erwachsene: Erster Platz: Orchester aus Radlau, zweiter Platz Orchester der Freiwilligen Feuerwehr Mechnitz-Kamionka und Platz drei erspielten Lowkowitz und Proskau. Bei den Junioren belegte Leschnitz Platz eins, vor "Kaprys" aus Boguschütz-Zlönitz und auf Rang drei war das Orchester aus Groß Neukirch.

,,Es tut uns sehr leid, aber trotz gutem Niveau wurden zwei Wettbewerber ausgeschlossen", sagt Edyta Gola vom Gemeindeamt in Leschnitz. ,,Das Orchester aus Frei Kadlub, die Konzertgruppe aus Himmelwitz und das Orchester der Technischen Hochschule, sowie die Musiker der Elektrischen Gesamtschule in Oppeln hatten im Repertoire nicht die gewünschten zwei Musikstücke aus deutschem Kulturkreis präsentiert". Tłum. ELF