Preise für die Besten

Die Kandidaten in den sechs Kategorien wurden von den Internetnutzern nominiert und preisgekrönt.

Die Ähnlichkeit zu der Gala in Hollywood war diesmal noch deutlicher als sonst zu spüren. Die Ansagerinnen der komplett auf Deutsch geführten Veranstaltung im Oppelner Studentenzentrum waren Eveline Filipczyk und Nikola Blania, die ganz bewusst an die erste Oscarverleihung anknüpften.

Diese fand nämlich auch in Mai, allerdings im Jahr 1929 statt. Im Stil und Klima der 1920er Jahre war sowohl die Garderobe der Frauen, als auch die begleitende Musik an diesem Samstagabend.

"Es muss beteuert werden, dass sowohl die Nominierungen zu den Preisen für die BJDM-Tätigkeit im Jahr 2012, als auch die Preisträger von Internetnutzern abgestimmt werden. Es sind dabei nicht nur BJDM-Mitglieder stimmberechtigt", sagt Nikola Blania. "Die Statuetten sind also ein echter Beweis für die Anerkennung der Arbeit von jungen Menschen und eine Bestätigung seitens des Umfelds in dem sie aktiv sind."

Für das Projekt 2012 wurde das Grosse Schlittern,die grösste charitative Veranstaltung des BJDM, erklärt.

"Ich denke, dass diese Nominierung und der Preis eine echte Auszeichnung und Grund zur Freude für alle ist, die bei der Vorbereitung und Durchführung des Grossen Schlittern beteiligt waren", sagt Proejektkoordinatorin Ewelina Krupa. "Wie jedes Jahr haben wir Heimkindern geholfen. Bei dem Schlittern und der Sammelaktion von Schulsachen haben sich über einhundert Volontäre engagiert.

Darin liegt die Kraft unserer Aktion. Das Geld, welches wir sammeln, ist auch sehr wichtig und nötig. Doch am wertvollste ist die Tatsache, dass wir diese ein paar Tausend Zloty nicht von einem großzügigen Sponsor bekommen, sondern mithilfe einer grossen Gruppe von jungen Menschen erarbeiten.

Dagmara Mientus aus Raschau wurde am Samstag doppelt anerkannt. Sie hat in der Kategorie Entdeckung des Jahres gewonnen, und die Raschauer Ortsgruppe, wo sie Vorsitzende ist, wurde als beste Ortsgruppe des Jahres 2012 preisgekrönt.

"Wir sind glücklich und überrascht zugleich", sagt Frau Dagmara, Studentin der Germanistik. "Wir sind erst seit einem Jahr aktiv und sind insgesamt 15 Personen in unserer Ortsgruppe. Dabei haben wir gegen so erfahrene Gruppen, wie z. B. Alt Budkowitz gewonnen."

Anscheinend ist es der Ortsgruppe in Raschau nicht nur gelungen den "erwachsenen" örtlichen DFK, sondern auch eine ganze Reihe von Internetnutzern von sich zu überzeugen.

Sie haben nicht wenig geleistet: als Volontäre beim Kulturfestival der Deutschen Minderheit gearbeitet sowie Filmabende für Jugendliche vorbereitet und durchgeführt, sie geben Nachhilfeunterricht in verschiedenen Fächern, letztendlich haben sie in Raschau eine Hilfsaktion im Rahmen des Grossen Schlitterns auf die Beine gestellt.

Ihren Preis für Gesamtarbeit konnte Kamila Mańka nicht engegennehmen. Sie hatte es am weitesten, weil ihre BJDM Ortsgruppe in Heilsberg aktiv ist.

"In dieser einen Ortsgruppe sind Jugendliche aus vielen Ortschaften in Ermland vereint", sagt Kamila. "Noch vor 5-6 Jahren wurden wir nicht besonders freundlich betrachtet. Nun wissen meine Kommilitonen, dass ich Deutsche und BJDM-Aktivistin bin und ich werde freundlich angesehen. Wir bemühen uns - als Jugend der deutschen Minderheit - möglichst viele interessante Sachen zu machen. Zuletzt haben wir an einem Workshop "Ermland - Reaktivierung", bei dem es um Geschichte, Fotografie und Werbung für die Region ging, teilgenommen.

Zuvor haben wir ein Theaterspiel mit dem Titel "Der vierte Platz am Tisch" vorbereitet. Dieses haben wir beim Kulturfestival in Breslau in Deutsch und in Heilsberg in Polnisch im Rahmen der Adventsveranstaltung "Bethlehem der Völker".

Weitere Statuetten erhielten: Dominika Maczurek - als das beste BJDM Mitglied des vergangenen Jahres und Joanna Konieczny als das sympathischste Mitglied. Einen Sonderpreis - für besonderes Wohlwollen für die deutsche Minderheit bekam VdG-Vorsitzender Bernard Gaida.