Sieben Postulate zur Sprache

Am 8. Februar 2011 fand in Warschau das deutsch-polnische Rundtischgespräch statt. Die Kommission beschäftigte sich mit dem Deutschunterricht in Oberschlesien und dem Polnischunterricht in Deutschland. An dem Treffen nahm ich zusammen mit Norbert Rasch teil.

Als Vertreter der deutschen Minderheit in Polen haben wir sieben Postulate formuliert.
Wir sprachen u.a. über die Wichtigkeit der Gründung und Finanzierung des deutschen Schulwesens auf der Ebene der Zweisprachigen Bildung. Wir erinnerten an die finanziele, institutionelle und rechtliche Unterstützung der Verbände der deutschen Minderheit, die sich mit der Gründung von Schulen und Grundschulen beschäftigen.

Wir sprachen über das Hochschulwesen, wo es immer noch Schwierigkeiten gibt eine Ausbildung zur zweisprachigen Bildung zu machen. Wir postulierten ein neues System der Normung zu schaffen. Uns reichen drei Stunden Deutsch pro Woche nicht mehr. Wir möchten, dass im Unterricht auch die deutsche Identität vermittelt wird. Zum Beispiel in Form der vierten, zusätzlichen Unterrichtsstunde. Es liegt uns auch viel daran, entsprechende Lehrprogramme und Lehrbücher zu entwickeln. Lehrer, die multikulturell unterrichten würden, also mit Berücksichtigung der schlesischen und deutschen Traditionen, finden wir sehr wichtig. Wir erinnerten auch an die Wichtigkeit der Aktualisierung der Strategie des Bildungswesens der deutschen Minderheit. Es wäre interessant zu überlegen, ob die Deklarationen der Eltern für den Deutschunterricht als Minderheitensprache nicht die Form eines formellen Antrags annehmen sollten. Also ähnlich wie bei der Schülereinschreibung oder bei der Wahl einer Spezialisierung.

Wir postulierten die Einführung des Bildungsangebots für Deutsch als Muttersprache oder als Zweitsprache in den Gemeinden, wo die deutsche Minderheit mindestens 10 % der Bevölkerung ausmacht, vom Kindergarten bis zu den übergymnasialen Schulen.