Wenn die Minderheit existieren will, muss sie ihre Muttersprache pflegen

Krzysztof Ogiolda
Daran erinnert der heute auf der ganzen Welt begangene Tag der Muttersprache. In Oppeln organisiert die Feierlichkeiten die Deutsche Bildungsgesellschaft gemeinsam mit dem Regionalen Zentrum zur Bildungsunterstützung, dem V. allgemeinbildenden Lyzeum und der Universität.

Über den Zusammenhang zwischen Sprache und Identität sprach unlängst der VdG-Präsident Bernard Gaida im polnischen Senat bei einem Seminar zum Thema Muttersprache. In Anknüpfung an die Gedanken des deutschen Denkers von Humboldt erinnerte er daran, dass das wahre Vaterland die Sprache ist. Diese beschreibt die Sehnsucht nach ihm, und die Entfernung von allem, was nah und heimatlich ist, vollzieht sich am schnellsten über die Sprache.

Der Vorsitzende des deutschen Dachverbandes in Polen erinnerte daran, dass die deutsche Minderheit seit der Gründung der Volksrepublik Polen erschwerte Bedingungen für die Bewahrung ihrer Muttersprache hatte, vor allem im öffentlichen Leben. Er erinnerte auch daran, dass laut der Doktrin des undemokratischen Staates Deutsch nur von Personen verwendet werden durfte, die ausgesiedelt werden sollten. Somit wurden Personen mit deutscher Identität einem beträchtlichen Druck ausgesetzt, welcher ihre Assimilation erzwingen sollte.

„Dieser Prozess führte in drei Nachkriegsgenerationen zu einem großen Teil zum Rückgang der deutschen Sprache als einer Sprache der Alltagskommunikation“, sagte Bernard Gaida im Senat. „Diese Tatsache, welche einer wissenschaftlichen Erforschung bedarf, hat zweifelsohne immer noch Einfluss auf die jetzige Situation der Minderheit“.

Die Schüler lernen zwar Deutsch als Minderheitensprache, doch es gibt immer noch wenige zweisprachige Schulen und keine einzige mit Deutsch als Unterrichtssprache. Im Endeffekt wird in wenigen Häusern der Mitglieder der deutschen Minderheit Deutsch als Alltags- und Familiensprache gebraucht.

Den Bedarf an Impulsen zum Deutschlernen, die von zu Hause kommen sollten, unterstreicht auch Marcin Gambiec, Deutschlehrer, Mitglied der Deutschen Bildungsgesellschaft und Stadtrat von Oppeln von der deutschen Minderheit.

„Das ist überaus wichtig, dass die Kinder zu Hause sehen, dass Mama und Papa Deutsch im täglichen Leben gebrauchen“, so Gambiec. „Beim Arbeiten oder beim Schauen des deutschen Fernsehens. Den Anstoß zum Deutschlernen sollten eben die Eltern geben. Z.B. über einen deutschen Trickfilm oder ein deutsches Lied. Es reicht nicht, wenn die Eltern das Kind für den Deutschunterricht anmelden, und der Rest bleibt dann die Sorge des Germanisten. Auf die Frage: Warum besuchst Du den Deutschkurs antwortet der Schüler oft ganz ehrlich, „weil ihn die Mutter angemeldet hat“. Auf diese Weise fällt es schwer, eine Faszination für die Sprache zu entwickeln und Identität aufzubauen”.

Der Tag der Minderheitensprache, zu dem die Deutsche Bildungsgesellschaft Schüler, Studenten und andere interessierte Personen einlädt, findet in der Aula des Schulkomplexes in der Kościuszkistr. 14 in Oppeln statt. Das Programm beginnt heute um 10 Uhr. Für 10.30 Uhr sind Sprachspiele geplant. Um 13.00 Uhr findet eine Podiumsdiskussion zum Thema „Was also mit der Sprache?” statt (sie wird etwa 1,5 Stunden dauern). Um 15.00 Uhr findet ein Treffen mit Marta Kielczyk statt. Frau Kielczyk ist Journalistin, Fernsehmoderatorin des Senders TVP und Buchautorin zum Thema Sprachsünden in den Medien.

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