Die Ukraine zieht es Richtung Westen

Krzysztof Ogiolda/Tłum. ELF
Fot. Krzysztof Świderski
- Die Ukrainer muss man so unterstützen, wie uns einst die Deutschen unterstützt haben. Durch Hilfe zur Selbsthilfe - sagt Rafał Bartek, Vorstandsvorsitzender der SKGD im Oppelner Schlesien.

Sie haben vor kurzem die Gelegenheit gehabt, hautnah die Situation in der Ukraine zu erleben...

Seit 2008 habe ich die Ehre, Mitglied der sogenannten Quiritengruppe zu sein, also einer deutsch-polnischen Gruppe junger Experten aus der Politik, dem sozial-gesellschaftlichen Bereich und auch aus dem Business. Wir treffen uns regelmäßig, organisiert von der Konrad-Adenauer-Stiftung. Grundsätzlich befassen wir uns mit deutsch-polnischen Themen, doch zuletzt tauchte in unseren Diskussionen das ukrainische Problem auf und zwar im Sinne einer gemeinsamen Herausforderung. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass in christlicher Sorge unsere Nachbarn, denen es nicht gut geht, besuchen und sich selbst ein Bild von der Lage machen sollten. So fanden wir uns für vier Tage in Kiew ein.

Was konnten Sie da sehen?

Wir wohnten auf dem bereits aufgeräumt Maidan, ohne Spuren vom Kampf. Ergreifend wirken jedoch die spontan gestalteten Gedenkstätten für die Opfer, zusammengestellt z.B. aus Pflastersteinen und versehen mit Bildern der Verstorbenen. Das war ergreifend, es machte uns bewusst, dass vor nicht langer Zeit und so nahe Menschen für ihr Land und für die Demokratie ihr Leben verloren haben. Wir hatten Treffen mit verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen, Nichtregierungsorganisationen, Experten in Ukrainefragen. Ukrainer, vor allem junge Menschen, zeigten viel Enthusiasmus und versicherten, dass sie in der Lage sind, ihr Land wieder auf einen guten Weg zu bringen. Sie haben es stark herausgestellt, dass sie westorientiert sind und Polen für sie ein Vorbild ist. Ich denke, dass wir oft gar nicht dieses Bewusstsein haben, sie hingegen schätzen Polen mehr als viele Polen sich selbst. Wir haben auch nüchterne Stimmen von Experten gehört: Die Ukraine verändert sich zwar, Putin sorgte dafür, dass sie nicht zu Russland tendiert, doch mental ist es ein postsowjetisches Land, in dem die Korruption blüht, und wer ins Parlament kommt, vergisst rasch die Sorgen der Gesellschaft.

Sie waren dort als deutsch-polnische Gruppe. Sind wir in der Lage, den Ukrainern irgendwie zu helfen?

Unsere Anwesenheit selbst war eine Hilfe, weil sie die Stimme des Westens hören wollen. Und die Hilfe muss man so organisieren, wie das einst Deutsche hier für uns gemacht haben, durch Hilfe zur Selbsthilfe. Die europäischen Institutionen können so weit helfen, so weit die Ukrainer selbst sich helfen wollen. Der Experte, den ich erwähnt habe, betonte, dass sich die Ukraine verändern wird, wenn junge Menschen in die Politik gehen und diese nicht den alten Hasen überlassen wird. Weil die Politik sie so oder so einholen wird.

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