Ich bin zutiefst enttäuscht

Krzysztof Ogiolda
Krzysztof Ogiolda
Norbert Rasch
Norbert Rasch
Norbert Rasch, SKGD-Vorsitzender und Fraktionsvorsitzender der DM im Oppelner Sejmik

- Alle Fraktionsvorsitzenden im Sejmik haben am Montag über die von den Abgeordneten der deutschen Fraktion vorgeschlagene Resolution zur Oberschlesischen Tragödie gesprochen.
- Leider wurde die Frage des von der deutschen Minderheit vorgeschlagenen Beschlusses verschoben, ohne den konkreten Zeitpunkt anzugeben und unter der Bedingung, dass wir dessen Inhalt ändern.

- Was hat den Sejmikabgeordneten an dem Vorschlag der deutschen Minderheit nicht gefallen?
- Den Text in der bisherigen Form zu akzeptieren, dazu war nur die Bürgerplattform bereit. PiS, PSL und SLD waren dagegen. Und dies obwohl der Beschlussentwurf von Historikern, Dr. Marek Białokur von der Universität in Oppeln und Professor Ryszard Kaczmarek von der Schlesischen Universität in Kattowitz, positiv beurteilt wurde. Die PiS-Vertreter wollten, dass wir unbedingt in dem Beschluss die Opfer des “Dritten Reiches" auf dem heutigen Gebiet der Woiwodschaft Oppeln, insbesondere die Mitglieder des Bundes der Polen in Deutschland und die Zwangsarbeiter, berücksichtigen. Ein Vertreter der SLD hat direkt angedeutet, dass die Verbrechen der Roten Armee in Schlesien dem Recht des Krieges, dem Recht der Eroberer entsprachen. Es fällt mir schwer zu glauben, dass jemand die kollektive Verantwortung der Zivilbevölkeung, der Alten, der Frauen und Kinder für die Naziverbrechen und die Kriegsauslösung rechtfertigen kann.

- Sind Sie von der Haltung der Kollegen aus den anderen Fraktionen enttäuscht?
- Ich bin zutiefst enttäuscht, weil es sich herausstellte, dass wir eine multinationale und multikulturelle Gesellschaft in der Region nur auf dem Papier aufbauen und zwar in der “Strategie der Woiwodschaft Oppeln".
Es erweist sich als bedeutungslos, dass die oberschlesische Tragödie eine historische Tatsache ist. Es scheint kein Gewicht zu haben, dass wir es nicht verneinen, dass den Rotarmisten und dem kommunistischen Regime nicht nur Deutsche, sondern auch in Oberschlesien lebende Polen, Mitglieder des Bundes der Polen in Deutschland zu Opfer fielen. Sogar der Begriff “Oberschlesien" sorgt bei manchen Abgeordneten für Bedenken und sie beharren auf der Bezeichnung “Woiwodschaft Oppeln". Im übrigen sind wir bereit, darauf einzugehen.

- Seid ihr bereit den Inhalt des Beschlusses zu ändern?
-Die Oberschlesische Tragödie war eine Tatsache und aus diesem Grund haben wir den Inhalt nicht geändert. Als der Sejmik über den Beschluss über die Verbrechen in den polnischen Ostmarken abgestimmt hat, stimmten wir dafür und brauchten keine Meinung von Historikern. Daher tut uns die Situation jetzt umso mehr leid. Ich wiederhole, ein harmonisches Zusammenleben in der Region kann nicht so aussehen, dass man über unbequeme Angelegenheiten nicht spricht und sie unter den Teppich kehrt. Eine gemeinsame Verabschiedung der Resolution hätte ein gutes Beispiel dafür sein können, dass wir eine reife und offene Gesellschaft sind. Stattdessen hat man uns auf die Plätze verwiesen. Über den Inhalt des Beschlusses kann man immer noch nachdenken und sprechen, aber zwischen der Diskussion der Fraktionschefs und der Sejmiksitzung fehlte dafür die Zeit.
Tłum. ELF

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