Seelsorger und Politiker für schwere Zeiten

Krzysztof Ogiolda
Krzysztof Ogiolda
Pfarrer Carl Ulitzka ist die Hauptgestalt des in der Caritas-Bibliothek vorgestellten Buches von Pfarrer Dr. Konrad Glombik. Wer es liest wird viel über seinen Helden erfahren.

Der Autor der ersten vollständigen Biographie von Pfarrer Ulitzka gelang es an viele einzigartige Dokumente heranzukommen.

,,Auf dem Dachboden des Ratiborer Pfarrhauses entdeckte ich einige Kartons mit Andenken an den ehemaligen Pfarrer" erzählt Professor Glombik. "Darunter befanden sich Notizen aus der Zeit des Studiums im Priesterseminar, aber auch Manuskripte von Predigten. Diese wurden vom Pfarrer nicht nur auf Deutsch verfasst. Eine der Predigten schrieb er in sehr gutem Polnisch zum Fronleichnamfest."

Pfarrer Glombik verneint nicht, dass Carl Ulitzka ein deutschgesinnter Politiker und ein entschiedener Gegner der Teilung Oberschlesiens gewesen ist. Er war für den Verbleib seiner Heimat in den Reichsgrenzen und bezeichnete eine eventuelle Trennung als eine "Operation am lebenden Leib".

,,Aber er ist, trotzt der Vorurteilen, kein Polenfresser. Er sprach Polnisch, Deutsch und Wasserpolnisch und ermunterte seine polnischsprachigen Gemeindemitglieder in Ratibor-Altdorf dazu, die Sprache nicht aufzugeben. In der Nazizeit widersetzte er sich den Anweisungen der Regierung und feierte sehr lange Gottesdienste in polnischer Sprache. Zur Strafe wurde er in Juli 1939 gezwungen Oberschlesien zu verlassen und wurde nach Berlin verwiesen.

Bis zum Jahr 1933 war Ulitzka Reichstagsabgeordnete. Er begründete im Rahmen der Zentrumspartei die katholische Volkspartei. "Heute wäre das, angesichts des geltenden Parteizugehörigkeitsverbots für Priester unmöglich" gesteht Pfarrer Dr. Glombik. "Pfarrer Ulitzka wirkte in völlig anderen Zeiten. Damals durften nur Menschen mit Hochschulabschluss Reichstagsabgeordnete werden. Die Priester gehörten zu dieser nicht allzu großen Gruppe. Daher kam ihr politisches Engagement".

Das neue Buch zeigt Pfarrer Ulitzka nicht nur dem Titel nach als einen Seelsorger und Politiker in schwierigen Zeiten, aber auch als einen warmen und offenen Menschen. Von diesen Eigenschaften weisen sowohl Treffen und Gespräche mit dem polnischen Aufständischenführer Wojciech Korfanty, die ihm viele verübelten, als auch seine Skatspiele mit den Vikaren.

Im November 1944 wird er im Rahmen von Repressionen nach dem Hitler- Attentat in das Lager nach Dachau geschickt. Nach Oberschlesien kehrte er erst im August 1945 zurück. Angesichts der Inhaftierungsgefahr und sogar Lebensgefahr verlässt er nach einer Woche das Land und kehrt in sein geliebtes Ratibor nie wieder zurück. Er stirbt am 12. Oktober 1953 in Berlin. In Ratibor hat man ihn nicht vergessen. Die ältesten Ratiborer sagen bis heute "unser Prälat". Tłum. ELF

Dołącz do nas na Facebooku!

Publikujemy najciekawsze artykuły, wydarzenia i konkursy. Jesteśmy tam gdzie nasi czytelnicy!

Polub nas na Facebooku!

Kontakt z redakcją

Byłeś świadkiem ważnego zdarzenia? Widziałeś coś interesującego? Zrobiłeś ciekawe zdjęcie lub wideo?

Napisz do nas!
Wróć na nto.pl Nowa Trybuna Opolska